Dies ist ein kurzer Artikel aus der Feder des großen ungarischen Schriftstellers. Kurz, aber lehrreich. Seine Botschaft gilt heute vielleicht mehr denn je.
Weißt du, ich war ein armer Junge, und als ich ein Kind war, schickte mich meine Mutter als Schweinehirte ins Dorf. Sie lachen jetzt, obwohl alle ihren Hut vor den Schweinen ziehen können. Weißt du, was für gut gemeinte, ehrliche Tiere das sind?
Drei Jahre lang ging ich auf die Weide, vom Frühling bis zum Herbst. Ich habe sie kennengelernt. Sie sind treu, ehrlich. Verstehst du? Sie haben mich geliebt! Ich war nicht mal ein Schwein, nur ein Mensch...
Er schluckte und starrte einen Moment vor sich auf den Boden.
Dann fuhr er fort:
Eines Tages schickten sie mich in die Berge, um eine Beobachtung zu machen. Es geschah dann, dass Wölfe begannen, den Konda zu meiden.
Unter den mir anvertrauten Tieren war eines, das immer getrennt von den anderen ging. Ein räudiges, mageres kleines Schwein. Die anderen haben ihn nicht unter sich geduldet, weil er dir förmlich untergepisst hat. Weil das Schwein ein sehr sauberes Tier ist, wird es solche Dinge von selbst los. Dieser Braten war die Schande von Konda. Und genau das wollten die Wölfe.
Es geschah am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang. Ich hatte die Tiere gerade aus dem Gehege getrieben und mich schläfrig mit dem Rücken an eine Buche gelehnt, als ich das Kreischen hörte. Das kleine räudige Schwein wanderte etwas weiter von den anderen weg und wurde von den Wölfen aufgespürt. Vier griffen ihn gleichzeitig an. Aber als ich meinen Kopf hob, um zu schreien, hatten alle Schweine den Kopf hoch und im nächsten Moment brach die ganze Herde zusammen und rannte wie ein riesiger schwarzer Zylinder auf die Wölfe zu.
Stellen Sie sich etwa zweihundert Schweine vor, die zusammengepfercht mit erhobener Schnauze herumlaufen, mit den Zähnen schnaufen und klappern! Die Wölfe waren im Handumdrehen vertrieben, und das kleine schorfige Schwein blieb bis auf ein paar Bisse unverletzt. Und ich habe damals viel darüber nachgedacht, warum das Rudel diesen beschützt hat, den es schon aus seiner Mitte abgelehnt und den es nie wieder aufgenommen hat.
Aber ich habe es erst jetzt gemerkt: weil es auch ein Schwein war.
Sehen Sie, deshalb möchte ich ein Schwein sein. Weil ich Schweine um die Solidarität beneide, die meiner Menschenherde fehlt. Wir predigen Lehren und häufen Slogans auf Slogans, aber in der Zwischenzeit kümmert sich jeder nur um sich selbst, geschweige denn, dass er den kleinen Finger für andere bewegt.
Wenn sich meine Schweineherde damals im Wald so verhalten hätte wie die menschliche Gesellschaft heute: Die Wölfe hätten die ganze Herde fressen können.
Genauso wie Menschen auch von Bösem und Egoismus verschlungen werden.
Was Albert
(Titelbild: Horkai Tiertrainingszentrum)