Wir haben großes Glück, keine Frage. Weil wir unwissende und unentwickelte Unglückliche sind, die im Mittelalter stecken, aber wir bekommen immer Hilfe. „Gut gemeinte“ Ratschläge und Kritik von den Großen der Welt. Weil sie besser wissen, was gut für uns ist.

Riesige (facettierte) Schauspieler, Sportler, riesige (allwissende) Prominente senden ständig Nachrichten. Mal macht sich ein Hollywoodstar Sorgen um uns (der uns wahrscheinlich nicht auf einer Karte zeigen könnte, wo Ungarn liegt) oder ein Rennfahrer, der uns mindestens fünf Mal besucht hat, aber nur den Hungaroring und das Hotel kennengelernt hat für einen so großen Star so schick ist, sich unter die Leute zu mischen Abwertend ist es auch, zumindest zu erfahren, worüber er sich mit breitem Gesicht zu äußern wagt.

Zuletzt erlaubte sich Lewis Hamilton Nur weil er das Gaspedal, die Bremse im Auto findet und das Lenkrad gut zieht. Ich bestreite es nicht, es ist auch etwas, zumindest mehr als nichts. Aber kaum.

Ich weiß nicht, woher diese herablassende Unhöflichkeit kommt. Vor allem, weil dieser große Mann im letzten Wettkampf bewiesen hat, dass er sich im unfairen Kampf wohlfühlt. Mit anderen Worten, er ist ein echter westlicher Charakterritter. Und er kann uns etwas beibringen!

Diese Unverschämtheit hat bei einigen unserer Politiker die Sicherung durchgebrannt. Unter anderem EU-Abgeordneter Tamás Deutsch Judit Varga konnten die prahlerische, belehrende Botschaft des Engländers nicht stoppen. Also haben sie sich gegenseitig angeschrieben.

Tamás Deutsch schrieb: „Lewis Hamilton hat 7 Weltmeistertitel, er hat eine Ritterwürde, er hat Regenbogenmeinungen, aber er hat noch keine Kinder. Das ist es."

Judit Varga antwortete etwas länger:

„Es tut mir leid zu sehen, dass sich Lewis Hamilton heute dem Lager der internationalen Fake-News-Produzenten angeschlossen hat, die unser Kinderschutzgesetz angreifen.
Der Schutz der ungarischen Kinder gehört den ungarischen Eltern und nicht den ausländischen Autorennfahrern! Ich selbst habe mich nicht aus der Presse, sondern aus Lehrbüchern auf die KRESZ-Prüfung vorbereitet. Ich empfehle Lewis Hamilton auch, das ungarische Kinderschutzgesetz zu lesen, bevor er dumme Behauptungen aufstellt.
Der Schuster sollte im Schankraum bleiben, und der FORMA 1-Fahrer sollte beim Autorennen bleiben. Viel Glück auf dem Hungaroring!"

(Titelbild: Lewis Hamilton, der uns tapfer gelehrt hat. Foto: Marca)

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