Während die heimischen Nachrichten berichten, dass die ungarische Polizei am Samstagnachmittag innerhalb von zwei Stunden mehr als sechzig afghanische Migranten festgenommen habe, kündigte der österreichische Innenminister an, dass im Gegensatz zu vielen anderen Ländern die Abschiebung von Afghanen nicht ausgesetzt werde.
Österreich beharrt auf der Abschiebung von Afghanen, die im Land keinen Flüchtlingsstatus haben, und schließt sich nicht den westlichen Ländern an, die aufgrund der Lage in Afghanistan und des Vormarsches der Taliban beschlossen haben, Abschiebungen auszusetzen. Das teilte Innenminister Karl Nehammer von der Konservativen Volkspartei (ÖVP) am Samstag in Wien mit.

Es sei zu einfach, einen generellen Abschiebestopp zu fordern und dabei den erwarteten Flüchtlingszustrom zu ignorieren, so der Minister.

"Wer Schutz benötigt, sollte diesen möglichst im Herkunftsland erhalten", sagte Nehammer, der die Ansicht vertrat, dass ein genereller Abschiebestopp die illegale Migration, Schlepperaktivitäten und damit die organisierte Kriminalität fördere.

Nehammer erinnerte daran, dass nur junge Afghanen in Österreich einen Flüchtlingsstatus beantragten. „Als Innenminister habe ich vor allem Verantwortung für die in Österreich lebenden Menschen zu übernehmen“, sagte der Politiker, der sagte, dies bedeute vor allem eine dauerhafte Anklage gegen den sozialen Frieden und den Sozialstaat.

Deutschland, Frankreich und die Niederlande haben bekanntlich in den vergangenen Tagen Abschiebungen nach Afghanistan wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage dort ausgesetzt.

Quelle: MTI

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