Heute leben mehr als sechs Millionen Einwanderer in Deutschland als 2005, als die erste Regierung Merkel gebildet wurde. Die scheidende Kanzlerpartei konnte die Kommunalwahlen in Niedersachsen trotz nachlassender Beliebtheitswerte gewinnen.
Eines der nachhaltigsten Vermächtnisse von Angela Merkel wird der Bevölkerungswandel in Deutschland sein, schrieb Die Welt gestern in ihrem Sammelband. In einem Artikel, der die 16 Jahre der Kanzlerin analysiert, die im Herbst in den Ruhestand geht, stellt die Zeitung heraus, dass Deutschland nach den USA die meisten Einwanderer hat. Bei der Bildung der ersten Merkel-Regierung im Jahr 2005 betrug ihre Zahl nach UN-Angaben noch 9,4 Millionen, inzwischen sind es 15,8 Millionen.
Das Papier erinnerte daran, dass die deutsche Gesellschaft aufgrund sinkender Geburtenzahlen ohne Migration mehr als vierzig Jahre lang schrumpfen würde. In den letzten Jahren starben durchschnittlich 900.000 Deutsche, während die Zahl der Geburten um die 600.000 schwankte, seit 2015 aber vor allem durch Zuwanderung leicht gestiegen ist.
Merkels Partei, die Christlich Demokratische Union (CDU) und die Christlich Soziale Union Bayerns (CSU), die sich auf die Bundestagswahl am 26. September vorbereitet, sind etwas vom Nachteil befreit. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hat die CDU/CSU zwei Prozentpunkte zugelegt und liegt bei 21 Prozent, die sozialdemokratische SPD liegt bei 25 Prozent, die Grünen würden 17 Prozent der Teilnehmer wählen.
In Bayern verlor die CSU dagegen weiter an Wählerschaft, laut einer Untersuchung des Privatsenders Sat.1 ist der Anteil der Partei seit Juli von 35 Prozent auf 28 Prozent gesunken. Die SPD liegt derzeit bei 18 Prozent in der Provinz.
Trotz des Popularitätstiefs der CDU/CSU haben die Christdemokraten die Kommunalwahlen in Niedersachsen am Sonntag gewonnen. Die CDU sammelte in der Provinz 31,7 Prozent der Stimmen, die SPD liegt knapp hinter der Partei, die 30 Prozent der Stimmen erhielt.
Das Ergebnis sei ein wichtiges Signal vor der Bundestagswahl, sagte Bernd Althusmann, CSU-Landesvorsitzender Niedersachsen. Gerade in Ostdeutschland haben die Christdemokraten keine guten Aussichten, heißt es in einem Artikel von Die Welt, der Daten aus der Wahlkreisprognose zitiert und herausstellt, dass der Anteil der Sozialdemokraten in diesen Bundesländern hoch ist, die rechte AfD ebenfalls in Sachsen sehr beliebt. Laut Die Welt deuten ostdeutsche Daten häufig auf erwartete Veränderungen auf nationaler Ebene hin.
Quelle: magyarhirlap.hu
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