Laut einem gemeinsamen Bericht von Deloitte und dem Allensbacher Institut für Demographie hat die Entwicklung des Cyberspace ein Niveau erreicht, auf dem die Systeme demokratische Prozesse bedrohen können, berichtet Mandiner.

Das Allensbacher Demoskopiai Institute hat den gemeinsam mit Deloitte erstellten diesjährigen Cyber ​​Security Report veröffentlicht. Die Autoren des Berichts versuchen, alle Sicherheitsrisiken aufzudecken, die im Cyberspace auftreten, und obwohl die Studie speziell für Deutschland erstellt wurde, können viele aufschlussreiche Schlussfolgerungen aus dem Dokument gezogen werden...

... Es gilt nicht nur für Deutschland, sondern generell, dass soziale Medien nachweislich eine Bedrohung demokratischer Prozesse darstellen. Mehr als 55 Prozent der deutschen Politiker befürchten, dass Social Media die Meinungsbildung, die im Wesentlichen die Grundlage demokratischer Prozesse ist, negativ beeinflusst.

Insbesondere Fake News, die sich auf solchen Plattformen besonders schnell verbreiten, sind eine Gefahr.

Ein weiteres, heimtückischeres Problem bei Social Media als Fake News sind Meinungsblasen, die sich auf den Plattformen bilden: Wer in eine eintritt, hat gute Chancen, von der Möglichkeit abgeschnitten zu werden, sich am echten öffentlichen Diskurs zu beteiligen. Allensbach ist zu dem Schluss gekommen, dass ein Teil der Nutzer so tief in diese Meinungsblase „aufgegangen“ ist, dass sie später nicht einmal mehr auf Meinungen außerhalb zugreifen können. Die große Mehrheit der deutschen Politiker glaubt, dass Meinungsblasen demokratische Prozesse erheblich gefährden.

Ein ähnlich besorgniserregendes Phänomen offenbarte Allensbach bei der Diskussion über die dumpingartige Verbreitung von Hassreden. Viele Menschen können hinter der Maske ihrer Anonymität hasserfüllte Inhalte im Internet In Deutschland sind bereits 15 Prozent der Unternehmen und 49 Prozent der Politik mit einem solchen Phänomen konfrontiert. Eine Lösung hierfür könnte einerseits darin bestehen, die Richtlinien der Informationsbehörde zu stärken und andererseits das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger in diesem Bereich zu schärfen...

Neben der behördlichen Aufsicht und der Sensibilisierung der Nutzer hält Allensbach eine ausgewogene Regulierung für wichtig. Es sei darauf hingewiesen, dass die weltweit ehrgeizigste und gleichzeitig strengste Datenschutzverordnung kürzlich in der Europäischen Union verabschiedet wurde. Kürzlich wurde bekannt, dass die Umsetzung der DSGVO genau dort behindert wird, wo sie am dringendsten benötigt wird: in Irland.

Die meisten globalen Tech-Unternehmen (wie Facebook) haben hier ihre europäischen Standorte, was bedeutet, dass jeder in Europa, der Facebook in irgendeiner Weise zur Rechenschaft ziehen möchte, dies höchstwahrscheinlich in Irland tun könnte – wenn die dortige Datenschutzbehörde würde dabei helfen.

Quelle: Mandiner.hu

(Kopfbild: InfoVílág)