Um die Worte unserer Kollegin und Kollegin Irén Rab zu zitieren: „Es kommt selten vor, dass jemand eine Rede zur Verteidigung der Ungarn hält, die für ihre Rechte kämpfen. Das hat Elmar Forster, der sich „Auslands-Österreich“ nennt und in Ungarn lebt, in seinem neu erschienenen Buch getan.

Der österreichische Autor versteht sich als freiberuflicher Journalist, der in Bregenz diplomierte, in Innsbruck und dann in Berlin studierte, an unzähligen internationalen Projekten teilnahm und sich auf seinen Reisen in Ungarn verliebte. Seit 2018 unterrichtet er Deutsch am Kossuth-Lajos-Gymnasium in Mosonmagyaróvár und lebt heute in Dunaszentpál.

Anlass für das Buch war die Flüchtlingskrise 2015. Wie wir uns erinnern, verglich der ehemalige österreichische Bundeskanzler Faymann in einem Interview mit dem Spiegel die ungarische Flüchtlingspolitik mit dem Holocaust. Forster protestierte in einer E-Mail an den ungarischen Botschafter in Wien gegen die skandalöse Aussage. Diese Geste wurde damals auch vom ungarischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen gelobt.

Im ersten Kapitel beschäftigt sich Forster mit dem Clash of Cultures, den die westliche Elite als „latenten Rassismus“ der Ostler erklärt. Dahinter steht die im Westen angesagte „politische Korrektheit“, die zugleich jeden demokratischen Dialog in Westeuropa erstickt. (Wir würden das auch zwischen West- und Mittelosteuropa hinzufügen - Anm. d. Red.)

Darauf habe der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán mit der Staatstheorie der illiberalen Demokratie reagiert, so der Autor weiter, denn die westliche Haltung sei den Ländern des ehemaligen Ostblocks aufgrund ihrer schmerzhaften Erfahrungen mit Diktaturen völlig fremd. Nach dieser Erkenntnis ist die „Urbanisierung“ nun nicht mehr aufzuhalten und breitet sich auch in Westeuropa aus. Vielleicht etwas voreilig, aber genau deshalb "bricht im Westen der multipluralistische Toleranz-Totalitarismus zusammen", so der Autor.

Darin stellt er fest, dass der Westen diesbezüglich keinerlei historisches Wissen habe, seit Jahrzehnten in unverantwortlichem Wohlstand dahinvegetiere und dabei Freiheit mit materieller Sicherheit verwechsele. Er zitiert Sándor Márai, der in seinem Gedicht „Der Engel vom Himmel“ schrieb:

„Aber jetzt fragen sich viele: Was ist passiert?

Wer hat hier das Gesetz aus Fleisch und Blut gemacht?

Und sie fragen, immer mehr Leute fragen,

Flattern, weil sie überhaupt nichts verstehen.

Diejenigen, die es geerbt haben-:

Ist Freiheit so eine große Sache?“

Dem Westen fehle es an historischer Entschlossenheit, schrieb Forster. Ihm zufolge lässt sich Oswald Spenglers Theorie über die Dekadenz der Geschichte wiederholen: „Die Tugend eroberter Völker ist Geduld, nicht Resignation.“ Die Konsequenz aus all dem ist die verlogene Medienkampagne gegen Ungarn – nachzulesen in Kapitel 3 des Buches, das seit dem Amtsantritt von Viktor Orbán im Jahr 2010 immer mehr Fake News über Ungarn produziert, etwa die Flüchtlingskrise, die Coronavirus-Maßnahmen und über Orbán als "gefährlichsten Politiker Europas" (Paul Lendvai, ORF-Journalist).

Der Autor versucht auch, die Frage zu beantworten: Gibt es ein „Soros-NGO-Syndikat“ in den Medien, um Ungarn zu destabilisieren?

All dies führe laut Forster zu einem "Ärabruch" von welthistorischen Ausmaßen. Die Frage sei, so der Autor des Buches, ob die Staaten der Western Union mit dem moralischen Relativismus, der Flüchtlingskrise und ihrer fehlenden nationalen Identität brechen?

Oder liegt die Zukunft des christlichen Europas in den vier Staaten von Visegrád? Hat der "Osten" eine "Nachglühphase", wie beim Untergang des Römischen Reiches, weil Ungarn sich als Verteidiger der christlichen Zivilisation sieht.

Den Originalartikel hier