Gergely Karácsony bespricht den Austritt mit der sozialistischen Führung, HVG und ATV erfuhren davon. Letzterem zufolge würden die Karácsonys, nachdem Momentum am Donnerstagnachmittag entschieden hatte, über einen Rückzug nachzudenken, hinter Péter Márki-Zay stehen Laut mehreren unabhängigen linken Quellen wird der Bürgermeister seine Entscheidung am Freitag bekannt geben.

Ziehen sich Karácsony und die Sozialisten zurück, bleibt unter den Oppositionsparteien praktisch nur noch die Gyurcsány-Partei übrig. Der Kandidat von Jobbik, Péter Jakab, und die folgenschwere Fekete-Győr schieden bereits in der ersten Runde aus. Und der Rückzug des Bürgermeisters könnte zur endgültigen Schwächung der MSZP, Párbeszéd und LMP führen.

Gyurcsány kann am Ende bleiben

Dessen ist sich nach unseren Informationen auch der sozialistische Generalstab bewusst, der versucht, den gestrandeten Weihnachtsmann für sich zu gewinnen. Wir wissen, dass die MSZP-Präsidentschaft auch erwägt, sich hinter Márki-Zay zu stellen, was laut unserer sozialistischen Quelle ernsthaften Unmut bei den verbleibenden Mitgliedern hervorrufen könnte, sodass enttäuschte Sympathisanten stattdessen für Dobrev stimmen können.

Die MSZP ist sich nicht sicher, ob der mögliche Sieg von Márki-Zay in ihrem Interesse liegt. Der Bürgermeister von Hódmezővásárhely gilt vielen als zu „unberechenbarer, unabhängiger“ Politiker. Zudem will Márki-Zay eine Expertenregierung ohne Parteipolitiker und will auch das von Sozialisten in den letzten Jahren viel kritisierte Familiensteuersystem beibehalten.

Karácsony sprach am Mittwochnachmittag auch davon, dass er trotz der ungünstigen Umfragen aus dem zweiten Durchgang der Vorwahl ausscheiden werde Unter Bezugnahme auf dieselben Umfragen sagte Márki-Zay, dass es für ihn völlig ausgeschlossen sei, zurückzutreten.