Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat nach der Kabinettssitzung am Samstagabend nach den gegen ihn geführten Korruptionsermittlungen seinen Rücktritt angekündigt.

Kurz beantragt die Aufhebung seiner Immunität, damit die Ermittlungen fortgesetzt werden können und er seine Unschuld beweisen kann. Außenminister Alexander Schallenberg übernimmt vorübergehend die Aufgaben des Bundeskanzlers.

Kurz bestreitet die Vorwürfe, sagte aber, er sei zurückgetreten, weil er Österreich das Chaos ersparen wollte. Ansonsten lautet der Vorwurf Unterschlagung, Annahme von Bestechungs- und Schmiergeldern sowie Offenlegung manipulierter Meinungsumfragedaten auf Staatskosten. Der Wert der fraglichen Anzeigen und Medienkooperationen betrug dem Verdacht zufolge 1,3 Millionen Euro (knapp 470 Millionen HUF).

Im öffentlich-rechtlichen ORF wies Kurz die Vorwürfe, hinter dem Fall zu stecken, kategorisch zurück. Er betonte, dass er 2016 weder Parteivorsitzender noch Finanzminister noch Bundeskanzler war. Er sagte, es gebe keine Beweise dafür, dass er beteiligt war.

(Titelbildquelle: MTI/EPA/Christian Bruna )