Die selbsternannten Verteidiger von Rechtsstaatlichkeit, Transparenz und Demokratie schweigen laut Lórán Sümeghi, leitender Analyst der Századvég-Stiftung.

Die zypriotische Kommissarin Stella Kyriakídis hat den Korruptionsskandal im Frühjahr politisch unbeschadet überstanden. Laut dem führenden Analysten der Századvég-Stiftung ist dies erneut ein Beweis für die Doppelmoral in Brüssel. Der Korruptionsfall von Stzella Kiriakídisz, der für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständigen EU-Kommissarin, die im öffentlichen Diskurs nur als „Impfstoffkommissarin“ bekannt war, verschwand praktisch spurlos – betonte Lóránt Sümeghi, Senior Analyst der Századvég-Stiftung in seinem Freitagsartikel, der auf dem Portal Kontra.hu veröffentlicht wurde.

Er erinnerte daran, dass der zypriotische Kommissar „wie die EU-Bürokraten auch den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten grandiose Visionen“ bei der Impfstoffbeschaffung versprach, aber „bald klar wurde, dass die EU-Impfstoffstrategie nicht auf einen der östlichen Impfstoffe setzt in großen Mengen verfügbar und relativ billiger sind, stattdessen Verträge geschlossen, die wie erzwungene Vereinbarungen mit westlichen Pharmaherstellern erscheinen, die nicht bereit waren, die zu liefernde Menge oder den Termin festzulegen".

Wie unsere Zeitung im Frühjahr berichtete, erschienen nach Angaben der griechischen und zypriotischen Presse vier Millionen Euro, also eine Milliarde Forint, auf dem gemeinsamen Konto der EU-Beamtin mit ihrem Ehemann. Anfang April berichtete auch das älteste Politikmagazin der deutschen öffentlich-rechtlichen Medien, Panorama, über den Bericht des zyprischen Rechnungshofs, der Licht ins Dunkel des verdächtigen Vier-Millionen-Kredits brachte. Wegen des Scheiterns der gemeinsamen EU-Impfstoffbeschaffung kritisiert die deutsche Presse den zypriotischen Kommissar seit Monaten scharf.

In Panorama wurde auch angesprochen, ob der Ehemann von Kiriakidis die Position seiner Frau ausnutzte. Der Ehemann von Kiriakídisz ist übrigens laut Vermögenserklärung des Kommissars in verschiedenen leitenden Positionen in neun verschiedenen Unternehmen tätig. Im selben Monat reichte Sven Giegold, Mitglied des deutschen Grünen-Europaparlaments, eine Anfrage an die Europäische Kommission zu den finanziellen Interessen von Kiriakidis ein.

In seinem aktuellen Artikel erinnerte Sümeghi: „Die Wirtschaftsprüfer haben auch die Transaktion selbst untersucht, die sie als Rückabwicklung bezeichnete, weil ihr Rechtstitel als Darlehen aufgeführt war, obwohl laut ihrer Vermögenserklärung weder der Impfstoffbeauftragte Stella Kiriakidis und ihr Ehemann hatten Kapitalgarantien in einer so hohen Höhe, die im Falle eines Darlehens vom Gläubiger verlangt würden.“

Der Skandal verebbte nicht lange danach, obwohl - so Sümeghi - die Öffentlichkeit zu Recht davon ausgehen könne, dass der Vier-Millionen-Zuschuss, die Blockade von Impfstoffimporten aus dem Osten und die scheinbar unverständliche Unterstützung von Kiriakídis für westliche Pharmahersteller zusammenhängen. Seltsam fand die Analystin, dass die Position der EU-"Impfkommissarin" in Brüssel, die offenbar von westlichen Pharmakonzernen bestochen wurde, um ihren Marktvorteil zu wahren, keinen einzigen Moment erschüttert wurde, und dass weder sie noch ihr Mann davon betroffen waren jede offizielle Vermögensermittlung.

"In der Vergangenheit von Kiriakídisz' gesundheitsbezogener Praxis sind wiederholt finanzielle Unterstützer wie Pfizer, AstraZeneca und Johnson and Johnson, die die wichtigsten Akteure auf dem westlichen Impfstoffmarkt sind, aufgetaucht", erinnerte er sich. „Wie schon bei vielen Verdachtsfällen in der Vergangenheit ist es wohl auch im Zusammenhang mit dem aktuellen Skandal kein Zufall, dass die Bürgerinnen und Bürger Europas das Gefühl haben, dass in Brüssel wieder einmal etwas gewaltsam weggefegt, vertuscht und zum Schweigen gebracht wurde. Die einzige Frage ist, warum die selbsternannten Verteidiger von Rechtsstaatlichkeit, Transparenz und Demokratie, die großen westlichen Zeitungen, Wochenzeitungen und Internet-Nachrichtenportale, derzeit nicht lautstark zu Wort kommen“, sagte er.

Quelle und Bild: magyarhirlap.hu