West- und Südeuropa sind allem, was wir Ungarn in letzter Zeit unter Kriegen, Kommunismus oder linken Regierungen erlebt haben, bedrückend nahe gekommen. In die Höhe schießende Energiepreise, Angst vor Stromausfällen und dem Abstellen der Heizung. Diese seien in einigen westlichen Ländern mittlerweile Alltag geworden, schreibt Alexandra Szentkirályi auf ihrer Social-Media-Seite.

„Sowohl in Deutschland als auch in Österreich werden Aufklärungsvideos eingesetzt, um die Öffentlichkeit auf zu erwartende Stromausfälle, fehlende Heizung und die damit einhergehenden Unannehmlichkeiten vorzubereiten. Der Zustand der europäischen Energiemärkte könnte sich verschlechtern, wenn wie erwartet ein kälterer Winter auf dem Kontinent eintrifft, aber auch die außergewöhnlich niedrigen Gasvorräte werden nicht zur Lösung der Situation beitragen.

In Österreich ist der Gaspreis bei mehreren Dienstleistern seit November um 70 Prozent gestiegen. In Wien und Berlin kosten Strom und Gas heute zwei- bis dreimal so viel wie in Budapest , und in Schweden zahlt man das Achtfache des Gaspreises in Budapest.

In Ungarn müssen wir uns keine Sorgen um Strompreiserhöhungen oder Heizungs- oder Stromausfälle machen. Der Füllungsgrad der Gasspeicher in Ungarn ist hoch, nämlich 86 Prozent, was weit über dem europäischen Durchschnitt liegt. Darüber hinaus ist die kontinuierliche Pipelineversorgung auf Basis des am 1. Oktober in Kraft getretenen 15-jährigen Erdgasliefervertrags mit Gazprom sichergestellt, der ebenfalls einen niedrigeren Preis als der vorherige Vertrag beinhaltet.

Wir haben uns hier in Mitteleuropa oft den Westen als Vorbild genommen, ein Ziel, das wir auch erreichen wollten. Das hat sich in den letzten Jahren stark geändert, denn der Westen kann in Krisenzeiten nicht stehen bleiben. Es kann nicht nur die Finanz-, Migrations- und Gesundheitskrise bewältigen, sondern jetzt nicht einmal die Rezession.

Wir Ungarn hingegen sind noch immer auf der sicheren Seite, weil die Energiepreise dank der Politik und Praxis der Verbrauchsreduzierung nicht gefallen sind, die Gasspeicher voll sind und der langfristige Gasabnahmevertrag die Energieversorgung Ungarns garantiert für weitere fünfzehn Jahre."

2022plus: Hier werden Kerzen an Weihnachtsbäumen angezündet (auch elektrische Kerzen), vielleicht im Westen wärmen sich gleichzeitig fröstelnde Bürger bei Kerzenlicht die Hände?