Die Zahl der Mittellosen ging um 40 Prozent zurück, und laut Eurostat-Daten wurde der Anteil der Armut in der Union am stärksten in Ungarn reduziert.
Eines der oft geäußerten Wahlkampfelemente der Opposition ist die Vision von wachsender Armut, und ihr Premierministerkandidat behauptet jeden Tag, „Ungarn ist das zweitärmste Mitgliedsland der Europäischen Union“. Aber das ist ganz einfach eine Lüge. Die Fakten belegen, dass die Zahl und der Anteil der Armen zwischen 2010 und 2020 deutlich zurückgegangen sind. Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes (KSH) sank in diesem Zeitraum der Anteil der Armen – also der Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Personen – von 31,5 Prozent auf 18,2 Prozent.
2010 waren noch 3,093 Millionen Menschen betroffen, und in zehn Jahren verließen 1,341 Millionen Menschen diesen Kreis – also vierzig Prozent von ihnen. Auf Basis der Eurostat-Zahlen lässt sich feststellen, dass die innerstaatlichen Prozesse auch international äußerst positiv verlaufen: In der EU ging die Armut zwischen 2010 und 2019 am stärksten in Ungarn zurück.
Während im Jahr 2010 noch fast ein Viertel der Bevölkerung Rückstände im Zusammenhang mit der Rückzahlung von Krediten oder der Wohnung hatte, waren im Jahr 2020 nur noch 11 Prozent der Bevölkerung daran beteiligt, während im Jahr 2010 fast drei Viertel der Menschen bis 2020 keine Deckung für unerwartete Ausgaben hatten Das war schon vorher nur für etwas mehr als ein Drittel der Menschen typisch, bis 2010 fast ein Drittel der Bevölkerung nicht alle zwei Tage Fleisch essen konnte, ging dies bis 2020 auf 12 Prozent zurück, bis 2010 zwei Drittel der Bevölkerung Bevölkerung sich nicht jedes Jahr eine Woche Urlaub leisten konnten, galt dies bis 2020 für vierzig Prozent der Bevölkerung.
Darüber hinaus zeigen die Ereignisse der letzten zehn Jahre deutlich, was mit bestimmten besonders benachteiligten sozialen Gruppen passiert ist und wie sich ihr Armutsniveau verändert hat. Auch lag nach KSH-Daten der Anteil armer Menschen in Haushalten mit Kindern im Jahr 2010 bei mehr als einem Drittel (35,3 Prozent), bis 2020 hat sich dieser auf 17,6 Prozent verringert – also halbiert. 2010 war noch die Hälfte der Familien mit zwei Elternteilen und drei oder mehr Kindern von Armut betroffen, 2020 nur noch knapp ein Viertel (23,7 Prozent). Aber auch bei Alleinerziehenden ging die Armut deutlich zurück: Dieser Wert sank von knapp 60 Prozent im Jahr 2010 (57,4 Prozent) auf 37,3 Prozent.
Bei den Roma liegen Daten aus dem Jahr 2013 vor: Damals galten die allermeisten von ihnen als arm (89,9 Prozent), 2020 sind es „nur noch“ zwei Drittel (66,6 Prozent) – also ist die Zahl der armen Roma um etwa ein Viertel zurückgegangen. In geringerem Maße ging auch die Rentnerarmut zurück: 2010 betraf sie ein Fünftel (21,3 Prozent) der Rentner, 2020 waren es 18,8 Prozent. Die Armut unter 18-Jährigen hat sich halbiert: 2010 waren 40,4 Prozent der 0-17-Jährigen arm, 2020 waren es 20,2 Prozent.
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Autor: Csilla Korompay
Foto: MH/László Katona