Während zwei Drittel der linken Wähler (67 Prozent) und drei Viertel (71 Prozent) der linken Verstecke der Oppositionsreserve Ferenc Gyurcsány nicht in einem wichtigen politischen Amt sehen wollen, zeigen Untersuchungen des Nézőpont-Instituts. Ferenc Gyurcsány bleibt eines der größten Dilemmata der Linken. Die Ablehnung des ehemaligen Regierungschefs ist bei den Aktivwählern konstant hoch (84 Prozent).

Anlässlich der jährlichen Evaluation des Präsidenten der Demokratischen Koalition (DK) erstellte das Nézőpont-Institut eine Untersuchung zur gesellschaftlichen Wahrnehmung des ehemaligen Ministerpräsidenten. Die Folgen der als Ószöd-Rede berühmt gewordenen „Lügenrede“ prägen bis heute die Wahrnehmung des Vorsitzenden der Linkskoalition. Den Zahlen nach zu urteilen, reichten die letzten 16 Jahre nicht aus, um ihm wieder Vertrauen zu schenken.

Nur ein Zehntel der aktiven Wähler (11 Prozent) würde Ferenc Gyurcsány gerne in einem wichtigen politischen Amt sehen, während mehr als vier Fünftel (84 Prozent) den Politiker lieber von wichtigen öffentlichen Ämtern fernhalten würden.

Es überrascht nicht, dass 97 Prozent der Fidesz-Wähler nicht wollen, dass der DK-Parteichef wieder ein wichtiges Amt bekleidet. Zwei Drittel der zugegebenermaßen linken Wähler (67 Prozent) wollen nicht, dass der Chef der größten Oppositionspartei wieder eine wichtige politische Rolle spielt, und nur ein Viertel von ihnen (24 Prozent) will Ferenc Gyurcsány im öffentlichen Leben sehen.

Die Hauptfrage der Wahlen im April ist, ob die verdeckten Wähler, die die Reserve des linken Lagers repräsentieren, bereit sind, für die von Ferenc Gyurcsány koordinierte Koalition zu stimmen.

Unter ihnen fällt die Einschätzung des gestürzten Ministerpräsidenten noch schlechter aus: Fast drei Viertel (71 Prozent) sind eher zurückhaltend, seine Person an die Macht zu bringen, und nur ein Zehntel (9 Prozent) würde ihn wieder in einer wichtigen Position sehen. Eines der größten Dilemmata des linken Wahlkampfs ist daher die Person von Ferenc Gyurcsány.

Auf dieser Grundlage wäre für eine erfolgreiche linke Mobilisierung und Stimmenmaximierung ein Wechsel in der Oppositionsführung notwendig. Da Péter Márki-Zay die von der Gyurcsány-Partei koordinierten Oppositionsversammlungen nicht leitet, sondern verfolgt, ist fraglich, ob es dem „Hauptmann“ (Begriff von Ferenc Gyurcsány) gelingt, die Aufmerksamkeit der linken Öffentlichkeit von der spalterischen Persönlichkeit Ferencs abzulenken Gyurcsány.

Quelle: Magyar Hírlap

Grafik: Ferenc Gyurcsánys unerbittliche Ablehnung unter den Wählern / Foto: Institut Nézőpont