Um die aktuellen internationalen Herausforderungen effektiv zu bewältigen, muss die Europäische Union geschlossen handeln, was bedeutet, dass außenpolitische Entscheidungen nicht einstimmig, sondern mit qualifizierter Mehrheit getroffen werden müssen, erklärte das Europäische Parlament in seinem Bericht, der auf seiner Plenartagung in Straßburg angenommen wurde Donnerstag.

Dem Bericht zufolge, der mit 474 Stimmen bei 113 Gegenstimmen und 102 Enthaltungen angenommen wurde, sind Entscheidungen mit qualifizierter Mehrheit erforderlich, da eine einstimmige Entscheidung die Mitgliedstaaten berechtigt, gegen die Entscheidung, die andere Länder treffen wollen, ein Veto einzulegen.

Die Vertreter erwarten von der Änderung der Regeln der außenpolitischen Entscheidungsfindung eine Steigerung der Effizienz der EU-Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Reaktion auf Bedrohungen und Verteidigungsfähigkeiten.

Sie erklärten: Aufgrund der zunehmenden Instabilität der Welt, des Aufstiegs von Autoritarismus und Desinformation muss die EU eine führende Rolle bei der Stärkung multilateraler Partnerschaften und der Förderung des globalen Schutzes von Demokratie und Menschenrechten übernehmen. Die EU sollte auch ihre strategische Souveränität sicherstellen und weniger abhängig von Schlüsseltechnologiebereichen, Infrastrukturen und Lieferketten sein, betonten sie.

Ein weiterer EP-Bericht zur Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, der mit 369 zu 197 Stimmen bei 123 Enthaltungen angenommen wurde, fordert eine robuste EU-Verteidigungspolitik, die auf Bedrohungen wie Terrorismus, Cyberangriffe, politisch genutzte Migration und ausländische Interventionen reagieren kann. Schließlich forderte das EP eine verstärkte, glaubwürdige Militär- und Sicherheitshilfe für die Ukraine und forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, ihre bilaterale Militär- und Sicherheitsunterstützung für Kiew zu verstärken.

MTI

Titelbildquelle: Europäisches Parlament