Auch für heutige Verhältnisse hat Ágnes Kunhalmi eine ungewöhnlich große Lüge über die 13. Monatsrente erzählt, als sie neulich im Abendprogramm von ATV sprach. Zunächst sprach der Ko-Vorsitzende der MSZP davon, dass die Linke im Falle seiner Machtübernahme die Zulage nicht abschaffen würde, und wer etwas anderes behauptet, sagt nicht die Wahrheit. Dann sagte der Politiker unter Bezugnahme auf die sozialistischen Regierungen der 2000er Jahre: „Wir haben das 13. Monatsgeld nicht gezahlt, weil sie uns ersetzt haben“. Die erstgenannte Aussage von Ágnes Kunhalmi ist zumindest fragwürdig, letztere lässt sich aber aus mehreren Gesichtspunkten widerlegen. Auf Ungarisch: Lüge.

Die Weltkrise 2008 hat die ungarische Wirtschaft kurzfristig in die Knie gezwungen, aufgrund der Fehlerserie der damaligen Linksregierung war eine deutliche und schnelle Anpassung erforderlich.

FRANCIS GYURCSÁNY UND SEINE REGIERUNG PLANTEN SOFORT BRUTALE AUKTIONEN, ABER DIESE BETROFFEN MEISTENS NUR DIE BEVÖLKERUNG. GYURCSÁNYE ZAHLT DEN PREIS FÜR IHRE FEHLER UND SCHÄDEN MIT IHREN MITARBEITERN, IHREN FAMILIEN UND RENTERN.

Neben der Kündigung und Begrenzung vieler Sozialhilfemöglichkeiten wurde beispielsweise die 13. Monatsrente in zwei Stufen abgeschafft. Zunächst wurden Ende 2008 die Bedingungen für die Leistung verschärft und ihre Höhe begrenzt. Im März 2009 legte die Regierung dann einen weiteren Gesetzentwurf vor, der die vollständige Abschaffung der 13. Monatsrente vorsah. Beide Gesetze wurden - entgegen der aktuellen Behauptung von Ágnes Kunhalmi und den früheren Aussagen von Gyurcsánys Frau Klára Dobrev - von der MSZP unter der Leitung von Ferenc Gyurcsány vorbereitet. Im März 2009 garantierten die Sozialisten zusammen mit den Liberalen die Mehrheit der Regierung, in der Gyurcsány Ministerpräsident war.

Zwar wurde die Abschaffung der 13. Monatsrente im Mai 2009 endgültig vom Gesetzgeber beschlossen, und damals war Gordon Bajnai Ministerpräsident. Die Leistung endete am 1. Juli 2009. Ein Jahr später, im Frühjahr 2010, lösten die Wähler die Linke ab, so dass entgegen Kunhalmis Erinnerungen die 13. Monatsrente nicht aufgrund der Entscheidung der Wähler gestrichen wurde. Tatsächlich endete sie auf Initiative der Linken, unter der Führung von Ferenc Gyurcsány und Gordon Bajnai, mit Unterstützung der SZDSZ, wegen der Linken.

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Beitragsbild: Origo/Sándor Csudai