Der Brief von Katalin Lukácsi ist durchgesickert, in dem es heißt, dass sie der zu gründenden Partei von Péter Márki-Zay nicht beitreten und sogar die Verbindungen zur Bewegung „Ungarn für alle“ lockern und sich auch nicht an der bevorstehenden Überarbeitung der Organisation beteiligen wird. Bisher schien Lukácsi einer der treuesten Menschen des linken Ministerpräsidentenkandidaten zu sein, der den Politiker zu fast jedem Wahlkampfevent begleitete.

Lukácsis Brief wurde von Atv.hu veröffentlicht. Auf Anfrage des Portals bestätigte Katalin Lukácsi, dass der Brief tatsächlich von ihr geschrieben wurde.

Darin begründet er seine Entscheidung unter anderem damit, dass er es ernst meint mit dem, was er zuvor gesagt hat, dass seine Zeit der Abrechnung noch nicht abgelaufen ist und er sich deshalb nicht ernsthaft festlegen kann.

Unter den Gründen erwähnt er auch, dass er das Gefühl hat, nicht einmal mit der derzeitigen Führung der Bewegung „Ungarn für alle“ und Kossuth Körök zusammenarbeiten zu können, weil es sogar während des Wahlkampfs einen ernsthaften strategischen und konzeptionellen Unterschied zwischen ihnen gab. In seinem Schreiben beschwerte sich Lukácsi beispielsweise darüber, wie sich László Tikk, MMM-Vorstandsmitglied, und Áron Tímár, operativer Leiter, gegenüber den mit ihnen politisch verbündeten Parteien sowie dem von Péter Márki-Zay eingeladenen zentralen Wahlkampfstab verhalten haben. Ihm zufolge hat Ákos Gurzó, der Wahlkampfleiter von Péter Márki-Zay im Vorwahlkampf, diesen immer tiefer werdenden Kontrast noch verstärkt.

Katalin Lukácsi hält es für einen Fehler, dass Péter Márki-Zay gerade jetzt, so kurz nach der schweren Wahlniederlage, eine neue Partei gründet. Ihm zufolge wurde die Entscheidung überstürzt getroffen, und er sehe keine Anzeichen dafür, dass die Organisatoren der neuen Formation aus dem Ergebnis vom 3. April sinnvolle Lehren gezogen hätten.

Er begründet seine Entscheidung auch damit, dass er Péter Márki-Zay zwar für einen „guten und anständigen Menschen“ halte, ihn aber nicht für einen guten Anführer halte. Das kann der ehemalige Ministerpräsidentenkandidat des Oppositionsbündnisses seiner Meinung nach noch werden, dafür sollte er sich aber erst einmal aus der nationalen Politik zurückziehen. Laut Lukácsi sollte Márki-Zay eine ernsthafte Selbstprüfung durchführen, damit er es auch nicht tut

"sollte das ungarische öffentliche Leben so belasten wie Ferenc Gyurcsány".

Quelle und Foto: hirado.hu