Die Neuinterpretation einiger klassischer Konzepte – Orwellscher – vollzieht sich in Deutschland in immer schnellerem Tempo. hat Neokohn bereits berichtet . Neulich gelang es der deutschen Kulturelite, den Begriff des NS-Rassismus nicht nur zu erweitern, sondern auch in ein völlig neues Licht zu rücken.
So geschah es beim Symposium „Hijacking memory – the Holocaust and the new right“ im Haus der Kulturen Berlin, dessen wichtigste Botschaft war, dass das Gedenken an den Holocaust durchaus ein Symptom und Nährboden für Rassismus und Rechtsradikalismus ist. Die Debatte, die nun auf die Landesebene gehoben wurde – das Haus der Kulturen ist eine staatliche, durch Steuern geförderte Einrichtung – begann vor rund einem Jahr, als
Der selbsternannte Historiker Dirk Moses, ein Unterstützer der BDS-Bewegung, forderte ein Ende der Shoah-Gedenkfeiern, da sie Israels Kolonialpolitik legitimierten.
Diese Idee sollte durch das gerade organisierte Symposium vertieft werden.
Das Haus der Kultur gehört zu den Unterstützern der Petition, mit der Künstler und Kulturschaffende 2019 gegen die Verurteilung der BDS-Bewegung durch den Deutschen Bundestag protestierten. Die Initiative des Symposiums geht auf die Petition zurück, genauer gesagt auf die Person der amerikanisch-jüdischen Antisemitin Susan Neiman, die Direktorin des auch durch Steuern unterstützten Einstein-Forums in Potsdam ist.
Neiman war damals Obamas Berater und hat sich bereits als Kritiker der deutschen Unterstützung für Israel und der deutschen Gedenkkultur hervorgetan. Das Antisemitismus-Forschungszentrum der Technischen Universität Berlin half bei der Anordnung (auch mit freundlicher Genehmigung des Steuerzahlers).
Es ist also ein ganz staatliches Ereignis.
Die Teilnehmer des Programms wollten untersuchen, wie Holocaust-Gedenkfeiern von der politischen Rechten genutzt werden – sie gingen davon aus, dass dies so ist.
Neiman wies jede Kritik an der Veranstaltung als bloße Verleumdung zurück, so wie es eröffneten Dokumenta Antisemitismus vorzuwerfen
Seit 1945, so Neimans These, habe sich in Deutschland ein Opferkult etabliert, der folgerichtig dazu geführt habe, dass die politische Rechte den Holocaust als Instrument für ihre Zwecke missbrauche.
Aus dieser haarsträubenden Erklärung ergibt sich sicherlich, dass die deutsche Neue Linke, insbesondere die Vertreter der 68er-Bewegung, die linke Tradition der Vorkriegszeit unter dem Vorwand der Unterstützung der unterdrückten Völker fortsetzten und leidenschaftlich pro-arabisch und pro-arabisch waren verheimlichten ihre antisemitischen Tendenzen zum Hass auf Israel nicht.
Dabei konnten sie durchaus auf die Unterstützung der Sowjetunion und des kommunistischen Lagers zählen. Viele Mitglieder der berüchtigten Terrorgruppe Bader-Meinhof wurden in arabischen Terroristen-Trainingslagern für ihre Aktivitäten im Inland ausgebildet. Und es stimmt, wenn es in Deutschland wirklich Buße gab, so fand man sie meist bei konservativ-christlich Gesinnten.
Das Gedenken an die SOA sei ein Elitenprojekt zur Verschleierung der deutschen Kolonialpolitik, so Neiman und die Teilnehmer der Konferenz, weshalb die Erinnerungskultur ein Instrument rassistischer Unterdrückung sei.
Zionismus wird als faschistische Bewegung verstanden, die nur ein Ziel hat: die „Palästinenser“ und die Linke zu unterdrücken. Daher sollten die antifaschistischen Äußerungen der Rechten nicht ernst genommen werden, tatsächlich ist die Unterstützung der Rechten für Israel nur ein Deckmantel, der den echten, rechten Antisemitismus maskiert. Erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass auch der Revolutionär von 1968, Daniel Cohn-Bendit, ebenfalls jüdischer Herkunft, an der Konferenz teilnahm, ohne dieser widerlichen Theorie zu widersprechen.
Die Konferenz wurde bewusst mit dem Konflikt um die Documenta, die am 18. Juni in Kassel eröffnet wurde, und dem von vielen geäußerten Vorwurf der antisemitischen Ausrichtung verbunden. Die Documenta ist eine der größten internationalen Ausstellungen zeitgenössischer bildender Kunst, deren künstlerischer Leiter in diesem Jahr eine überwiegend muslimische indonesische Gruppe ist, die der antiisraelischen Boykottbewegung nahesteht.
Gemeinsam mit den deutschen Behörden kümmerte sich die „künstlerische Leitung“ darum, israelische Künstler fernzuhalten, was als Tradition in der Documenta-Geschichte gilt, aber unter den Eingeladenen sind bekannte arabische und muslimische Antisemiten und Unterstützer des arabischen Terrorismus und die BDS-Bewegung.
Die deutsche Leitung der Ausstellung, die allein aus Steuern finanziert wurde (allein 3,5 Millionen Euro aus dem Kulturfonds des Bundes flossen in die Documenta), wehrte sich von Anfang an gegen jede Kritik, die zunächst vor allem von jüdischen Organisationen kam, inzwischen aber von vielen Auch liberale Intellektuelle schlossen sich ihnen an. Eine geplante öffentliche Diskussion wurde von der Geschäftsführung mit dem Hinweis abgesagt, dass einige Leute die Ausstellung sehen sollten, bevor sie protestieren – was natürlich nichts an dem Verbot israelischer Künstler ändert.
Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und Vorsitzender des Documenta-Vorstands, argumentierte ähnlich: „Lasst uns erst einmal sehen, worum es bei der 15 Sorgen und Ängste."
Mit anderen Worten, die von jüdischen Organisationen geäußerten Sorgen sind nur „aufgeregte“ Befürchtungen, weshalb es völlig unnötig ist, sie ernst zu nehmen oder ihnen ein öffentliches Forum zu bieten.
Antisemitismus gehöre, so der Bürgermeister, auch zur „Kunstfreiheit“, und dann stellte er mit kaum verständlicher Verwirrung fest, dass die auf der Documenta vertretenen Positionen „aufgrund unserer deutschen Identität schwer nachzuvollziehen oder unerträglich sein könnten“, aber natürlich haben wir das all dies im Sinne der Vielfalt zu tolerieren.
In den sogenannten „Qualitätsmedien“ herrscht fast einhellige Meinung, dass das Problem allein die Hysterie jüdischer Organisationen ist. Hans Eichel, ein Sozialdemokrat, der seine Karriere als Oberbürgermeister von Kassel bis ins Finanzministerium führte und dessen Meinung in der lettischen Zeitung noch immer viel Gewicht hat, hat sich in der Süddeutschen in diesem Sinne geäußert Zeitung, von vielen "alpine Prawda" genannt.
Nur wenige sprachen im gleichen Sinne wie der renommierte Berliner Galerist Aeneas Bastian:
„Die Irreführung der Documenta beweist, dass antisemitisch gesinnte Menschen versuchen, sich jedes Forum zunutze zu machen. Die künstlerische Freiheit hat ihre Grenzen, und die wurden in Kassel längst überschritten.“
Auf welcher Seite die linksgrünen Teilnehmer der eingangs zitierten Konferenz in diesem Konflikt stehen, ist klar. Deshalb ist es notwendig, Shoah-Gedenken mit rechtem Rassismus zu identifizieren:
Diese Interpretation entspricht am besten der aktuellen deutschen Realität.
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