Obwohl gesetzlich dazu verpflichtet, hat die Jobbik-Stiftung für Ungarn den letztjährigen Finanzbericht noch nicht auf ihrer Website veröffentlicht. Die Stiftung der Partei habe im vergangenen Jahr mehr als 700 Millionen HUF an Budgethilfe erhalten, aber auf der Website sei nicht ersichtlich, wofür das Geld der Steuerzahler ausgegeben werde, berichtete Magyar Nemzet.

Die Jobbik-Stiftung für Ungarn hat ihren Wirtschaftsbericht 2021 nicht mehr als einen Monat nach der gesetzlich vorgeschriebenen Frist auf ihrer Website veröffentlicht. Gemäß dem einschlägigen Gesetz sind Parteistiftungen verpflichtet, ihren Bericht im Jahr nach dem betreffenden Jahr bis spätestens 30. Jobbik ist dies teilweise nicht gelungen, da ihr Konto nur im Amtsblatt zu finden ist. Demnach erhielt die Jobbik-Stiftung mehr als siebenhundert Millionen Forint an Budgethilfe, wovon ein erheblicher Teil, 513 Millionen Forint, für ihre eigenen Medien ausgegeben wurde. Sie gehen in dem Bericht darauf ein: Im Jahr 2020 war das Ziel, ein Museum zu schaffen, das die Geschichte und greifbare Erinnerungen von Jobbik in einem gekauften Objekt präsentieren würde, aber aufgrund der Pandemie wurde sein Bau verschoben und seine Fertigstellung kann nur dauern Platz in diesem Jahr.

Gleichzeitig gibt es weder einen Bericht auf der Website der Stiftung noch Hinweise auf andere Aktivitäten, sodass nicht nachvollziehbar ist, wofür die Hunderte Millionen jährlicher Subventionen verwendet werden.

Der letzte Eintrag unter dem Menüpunkt „Unterstützte Veranstaltungen“ war die Realisierung und Einweihung der Bronzebüste des Theologen Bischof László Ravasz“ im Vorhof der Heimkehrkirche am 30. August 2015 im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum 75 Jahrestag der Einweihung der Kirche", wofür die Stiftung 300.000 HUF zur Verfügung stellte. Über die seit 2016 von Jobbik gestiftete Gergely-Pongrátz-Verdienstkreuz-Auszeichnung gibt es auf der Website keine Informationen, obwohl seitdem beispielsweise der berittene Bogenschütze Lajos Kassai und der kürzlich aus der Partei ausgetretene Revolutionär Levente Murányi '56 das Verdienstkreuz erhalten haben vergeben.

Den Angaben auf der Website der Stiftung zufolge ist Enikő Molnár, die Beraterin des ehemaligen Parteichefs Péter Jakab, derzeit jedoch Mitglied des Kuratoriums. Und das, obwohl die Führung von Jobbik, angeführt von Anita Potocskáné Kőrösi, Ende Mai mit zu viel Macht gegen den Berater rebellierte und ihm viele seiner Befugnisse entzog.

Presseberichten zufolge trat Molnár daraufhin von allen seinen Ämtern bei Jobbik zurück. Mehr als zwei Monate später ist Enikő Molnár laut Website immer noch Mitglied des Kuratoriums der Stiftung.

Die Rechtmäßigkeit der Geschäftsführung von Parteienstiftungen, die Budgethilfe erhalten, wird alle zwei Jahre – verpflichtend – vom Landesrechnungshof geprüft. Im Juni dieses Jahres hat der Rechnungshof die Prüfung der Parteienstiftungen 2019-2020 abgeschlossen. Prüfung ihrer Geschäftsführung für das Jahr, die unter anderem ergab, dass die Jobbik Magyarországért-Stiftung den Jahresabschlussbericht und den Jahresbericht über ihre Tätigkeit nicht erstellt und somit die Rechenschaftspflicht über die Verwendung der Budgethilfe nicht sichergestellt hat. Sie stellten auch fest, dass die Gültigkeit des Jahresberichts nicht den gesetzlichen Anforderungen entspreche, weder für Parteimitglieder noch für andere Bürger eine rechtmäßige und transparente, verantwortungsvolle Verwaltung öffentlicher Mittel und die Rechenschaftspflicht über die Verwendung öffentlicher Mittel gewährleistet sei.

Quelle: Ungarische Nation

Beitragsbild: PestiSrácok