Der deutsche Verlag Ravensburger hat die neuen Winnetou-Bücher aus den Regalen genommen, weil ihnen Rassismus und die Verbreitung von Stereotypen in den sozialen Medien vorgeworfen wurden. Dieser neue Sieg der Löschkultur hat jedoch für viele Menschen die Sicherung durchgebrannt.

Wie Wisente aus der Prärie verschwinden Winnetou-Bücher aus den Regalen deutscher Buchhandlungen: Zwei neue Bücher über ihn wurden vom Ravensburger Verlag zurückgezogen, weil ihnen vorgeworfen wurde, rassistische Stereotype in den sozialen Medien zu verbreiten.

Die seit Generationen beliebten Karl-May-Bücher um den Apachen-Helden sollten als Spin-Off des neuen deutschen Familien-Westernfilms „Der junge Häuptling Winnetou“ erscheinen. Ravensburger entschuldigte sich, indem es sagte, dass es nie beabsichtigt habe, die Gefühle von jemandem zu verletzen, und dass es mit seinen Werten nicht vereinbar sei, kulturelle Empfindlichkeiten zu verletzen.

Nicht alle in Deutschland seien mit dieser Erklärung und generell mit der Rücknahme der Bücher einverstanden, schrieb die britische Times, die ihren Artikel damit beginnt

in den letzten 150 jahren konnten weder die kayos, noch die haramias, noch die zensoren zweier totalitärer regimes dem großherzigen apache-häuptling den gang machen - doch die identitätspolitik des 21. jahrhunderts scheint erfolgreich zu sein.

Die ebenfalls nach rechts geneigte deutsche Bild kommentierte: Dank der Zensur-Kumpels wird unser Kindheitsheld auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Auch dem Vizepräsidenten der FDP Wolfgang Kubicki missfiel die Entscheidung des Verlags, der wie folgt reagierte:

Wenn wir jedes Mal Zugeständnisse machen, wenn jemand durch Dreadlocks oder harmlose Kindergeschichten kulturell beleidigt wird, dann müssen wir über einen gewissen Punkt hinaus einfach Zugeständnisse machen.

Die Nachricht von der Entscheidung des Verlags stürmte durch die gesamten deutschen Medien und löste eine große Debatte aus. Auch Politiker sprachen zu Wort, etwa der frühere sozialdemokratische Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel.

In ihrem Twitter-Post erinnerte sie sich, dass sie als Kind die Karl-May-Bücher liebte, besonders Winnetout, und als die Hauptfigur starb, seien ihr die Tränen geflossen. Das Buch machte ihn nicht zum Rassisten, noch Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn.

Deshalb bleibt Winnetou im Bücherregal meiner Kinder. Und lasst uns den Film sehen, fügte er hinzu.

Karl May, der Autor der Indianerbücher, hat Amerika nie besucht. Wissen wir, was der Name Winnetou bedeutet? Das ist alles, was es tut: brennendes Wasser.

Quelle: vg.

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