„Aktuell leben wir den Sozialtourismus von Flüchtlingen – nach Deutschland, zurück in die Ukraine.“ Die Freundschaft der CDU mit der Ukraine scheint am Ende. All dies wurde von der Presse am Welttourismustag ausgestrahlt.
"Im Moment leben wir den Sozialtourismus von Flüchtlingen - nach Deutschland, zurück in die Ukraine, nach Deutschland, zurück in die Ukraine." Das sagte nicht ein Aktivist einer rechtsextremen, Putin-nahen Organisation, die ebenfalls den Buchstaben Z auf ihren Stiefeln trägt, sondern der Vorsitzende der führenden deutschen Mitte-Rechts-Oppositionspartei, Friedrich Merz, im Bild-Fernsehen. Der Parteivorsitzende betonte, die CDU habe "bereits im Frühjahr davor gewarnt, dass dieses Problem auftreten könnte", die Regierung aber "taub vorgetäuscht".
Die statistischen Daten zeugen nicht von echtem Sozialtourismus – in dessen Rahmen Ukrainer in Scharen nach Deutschland kommen, um die Sozialleistungen von Flüchtlingen zu kassieren, und dann glücklich davon in der Ukraine leben war es Friedrich Merz wohl nicht das Ziel, einen zu erziehen echtes und ernstes Problem. Ihr Kommentar sagt mehr darüber aus
Der Antiukrainismus ist in der deutschen Gesellschaft in einem solchen Ausmaß aufgetreten, dass es sich lohnt, selbst für Parteien der Mitte zu reiten.
Kein Wunder, dass die Grünen mit der militantesten pro-ukrainischen Wählerbasis die ersten waren, die sich auf Merz' Äußerung stürzten. Ricarda Lang, Ko-Vorsitzende der Grünen, warf die Frage auf: "Wie passt die Rede von Friedrich Merz vom "Sozialtourismus" im Zusammenhang mit Menschen, die vor diesem schrecklichen Offensivkrieg fliehen, zur viel zitierten Solidarität der CDU mit der Ukraine?"
Im Namen der Regierung antwortete Innenministerin Nancy Faeser, die schrieb: „Es ist verabscheuungswürdig, wegen ukrainischer Frauen und Kinder, die vor Putins Bomben und Panzern fliehen, Stimmung zu machen. "Sozialtourismus" war 2013 das schlimmste Wort des Jahres, und es ist auch 2022 noch keinem Demokraten würdig."
Auch der ehemalige Außenstaatssekretär Michael Roth, SPD-Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, reagierte. Ihm zufolge „findet in der Ukraine ein schrecklicher Krieg statt! Die Formulierung vom Sozialtourismus zerstört den sozialen Zusammenhalt, den wir früher bei der Unterstützung der Ukraine und der Aufnahme von Flüchtlingen erlebt haben. Wer das sagt, hat null Verantwortungsbewusstsein und Empathie."
Auch der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnik, der vor einigen Monaten zusammen mit dem in Budapest akkreditierten Ljubov Nepop gefeuert wurde und bald in die Heimat zurückkehren wird, konnte zu dem Thema nicht schweigen, der sich zu Merz äußerte Kommentar: „WTF? Woher kommt dieser Wahnsinn um den angeblichen „Sozialtourismus“ ukrainischer Kriegsflüchtlinge? Sie haben das Recht, ihr Land jederzeit zu besuchen.
Woher kommt dieser billige Populismus? Heiliger Nippel!“
Der Botschafter versorgte Merz zudem mit einem Link zu Informationen des Bundesamtes für Migration und Asyl (BAMF) zu den Rechten von Flüchtlingen aus der Ukraine.
Quelle: mandiner.hu
Beitragsbild: Filip Singer – Pool/Getty Images