Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, die bisher damit beschäftigt war, Regenbogenarmbänder statt Fußball und die damit verbundene Mission zu tragen, könnte am Sonntagabend beim Fußballturnier in Katar ausgeschieden sein.

Das Spiel gegen die Spanier wird für Neuer ein Kampf auf Leben und Tod, und die deutsche Mannschaft kann sich zum zweiten Mal in Folge aus dem Turnier verabschieden, ohne die Gruppenphase zu überstehen.

Gábor Lantos' Vor-Ort-Bericht über die 22. FIFA Fussball-Weltmeisterschaft aus Katar.

Die Situation in der deutschen Gruppe ändert sich besonders mit dem unerwarteten Sieg Japans. Im Spiel Japan-Costa Rica, das um 11:00 Uhr beginnt, hätte das asiatische Team, wenn es gewinnt, 6 Punkte in der Gruppe, Costa Rica hätte 0 Punkte. Da wäre den Deutschen schon klar, dass sie bei einer Niederlage gegen die Spanier aus der WM ausscheiden. So wie 2018 in Russland. Richtig, dann konnten sie nach der zweiten Gruppenphase noch hoffen.

Vor Beginn der WM rechneten alle damit, dass die deutsche und die spanische Nationalmannschaft mit jeweils 3 Punkten zu ihrem Spiel gegeneinander kommen würden. Mit dem Sieg Japans änderte sich alles. Zudem kann die spanische Mannschaft nun auch die Deutschen aus der WM eliminieren und damit eine jederzeit wiederauferstehungsfähige Mannschaft vom Feld eliminieren.

Zwar war das deutsche Schiff bereits beschossen worden.

Jetzt denken wir nicht an die WM 2018, sondern an eine der Stationen auf dem Weg nach Katar, das WM-Qualifikationsspiel Deutschland-Nordmazedonien in Düsseldorf, das die Gäste gewonnen haben. Dies war bereits eine ernste Warnung an die Deutschen. Das brachte sie natürlich trotzdem nach Katar.

Gleichzeitig ist nicht zu übersehen, wie sehr die heilige Mission der Spieler der deutschen Mannschaft die Popularität der Mannschaft mindert und wie sehr all dies die Aufmerksamkeit davon ablenken kann, was diese Athleten wirklich tun müssen. Sogar die Engländer beginnen zu erkennen, dass kniende Possen nirgendwohin führen:

im letzten Spiel zwischen England und den Vereinigten Staaten dauerte diese Leistung 2-3 Sekunden, aber viel interessanter war, dass die amerikanischen Spieler nicht einmal daran dachten, sich hinzuknien.

Warum sollten sie? Sie kamen hierher, um Fußball zu spielen. Vor dem verlorenen Spiel gegen die Japaner waren die Deutschen mit allem anderen beschäftigt. Wo platzieren sie die Regenbogensymbole, die zur Unterstützung der LGBTQ-Community geschaffen wurden, wenn die FIFA ihnen nicht erlaubt, die Armbinden zu tragen? Was sollte ein weiterer Zirkus sein, über den die ganze Welt spricht, der sich vor dem Spiel einigt? Dass sie auf dem Mannschaftsfoto den Mund halten. Es hat großen Spaß gemacht, besonders wenn man bedenkt, dass Japan das Spiel gewonnen hat.

Aber die heilige Mission, das Sendungsbewusstsein, mit dem die deutsche Nationalmannschaft nach Katar gekommen ist (um zu zeigen, was für große Freiheitskämpfer sie sind), ist nur so lange interessant, bis die wirkliche Leistung dem Spaß ein Ende bereitet. So etwas haben wir noch bei keinem Mitglied der spanischen Nationalmannschaft gesehen. Auch das ist kein Zufall, denn die junge spanische Mannschaft kam hierher, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Selbst die Dänen, die vor der WM so kämpferisch waren, sind viel ruhiger, als sie vor Katar wirkten. Im großen Ideenkrieg schlossen sich Deutsche und Engländer zusammen, aber die beiden blieben fast allein.

erschien der Kapitän der Nationalmannschaft, Hansi Flick, er brachte keine Spieler mit. Flick begründete das Fehlen der Spieler damit, dass die Fahrt zum Veranstaltungsort zu lange gedauert habe und er das niemandem zumuten wolle. Damit verstößt der deutsche Verband gegen eine weitere Regel, denn bei diesen Pressekonferenzen müsste mindestens ein Spieler erscheinen. Deshalb wird die FIFA sie sicherlich bestrafen. Doch das ist noch das geringste Problem, denn während sich die Mannschaft auf das Duell mit den Spaniern vorbereitete, klagten die Deutschen vor dem Internationalen Sportgerichtshof gegen die FIFA, weil Manuel Neuer die Regenbogen-Armbinde nicht tragen durfte.

Die Anspannung im deutschen Team ist enorm. Wir können uns gar nicht vorstellen, welche Schande ein möglicher Klassenerhalt bedeuten würde. Damit darf Bundesinnenministerin Nancy Faeser auch im Spiel gegen Spanien mit einer Regenbogen-Armbinde auf der Tribüne sitzen - wie schon im Hinspiel. Es wird den Deutschen kaum helfen, geschweige denn den Spaniern Kraft geben.

Herkunft

Ausgewähltes Bild: Das japanische Team zeigte, wie man Deutschland schlägt / AFP/Anne-Christine Poujoulat