Nach Angaben des Ministerpräsidenten gibt es drei Optionen für die Unabhängigkeit von russischer Energie.

Die Verbindung der Energieinfrastruktur zwischen Ungarn und Slowenien sei auch ein Symbol für die Zukunftshoffnung beider Völker, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag bei der Übergabezeremonie der Stromübertragungsleitung Cirkovce-Pince im slowenischen Cirkovce.

Der Ministerpräsident betonte: Bisher seien die auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien lebenden Völker und die Ungarn voneinander abgeschnitten gewesen. Aus diesem Grund bauten die Ungarn alle Beziehungen in einem Ost-West-Kontext auf, sei es Gas, Öl oder Strom.

Diese Trennung blieb auch nach dem Ende Jugoslawiens bestehen, und Ungarns einziger Nachbar war Slowenien, mit dem bisher weder das Gas- noch das Öl- noch das Stromnetz verbunden waren, fügte Viktor Orbán hinzu.

Auf der Pressekonferenz nach der Übergabezeremonie kündigte Viktor Orbán an:

Europa und Ungarn stehen vor drei Risiken: Sicherheit, Wirtschaft und Energieversorgung.

In unsicheren Zeiten werden gute nachbarschaftliche Beziehungen wertvoller, deshalb nannte er es einen großen Wert und zu schätzen, dass Ungarn und Slowenien gute Beziehungen zueinander haben.

Dazu betonte er: Ungarn kooperiere mit Slowenien auch bei der Erfüllung luftraumpolizeilicher Aufgaben im Rahmen der NATO. Darüber hinaus sind auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ausgezeichnet, der slowenisch-ungarische Handelsumsatz ist um 35 Prozent gestiegen, es gibt immer mehr Investitionen zwischen den beiden Ländern und es wurde auch ein gemeinsamer Fonds für Grenzentwicklungen geschaffen.

Die beiden Länder verbindet auch die Tatsache, dass Minderheitengemeinschaften, die in den Ländern des anderen leben, als wertvoll angesehen werden, sagte Viktor Orbán. Er deutete an: Seit die Fidesz-KDNP-Regierung an der Macht ist, hat sich die Unterstützung der in Ungarn lebenden slowenischen Gemeinde versechsfacht, und auch Slowenien hält die im Land lebenden Ungarn für wertvoll.

Zu den Plänen für die slowenisch-ungarische Erdgaspipeline betonte Viktor Orbán, es bestehe Einigkeit darüber, dass die beiden Länder durch eine Gaspipeline verbunden werden müssen.

Die ungarische Seite denkt über eine Pipeline mit größerem Durchmesser nach, während Slowenien über ein mittleres oder kleineres Volumen nachdenkt, dessen Kapazität später erhöht werden soll. Das lässt sich laut Viktor Orbán verkraften, auch ein kleinerer Start ist für die ungarische Seite akzeptabel.

Zu Energiefragen sagte Viktor Orbán: Ungarn hat drei Optionen, wenn es seine Unabhängigkeit von russischen Energiequellen in Richtung Rumänien, Kroatien und Slowenien weiter ausbauen will.

Ungarn sei an allen drei Richtungen interessiert, so der Ministerpräsident, weil es Abhängigkeiten beseitigen wolle, um möglichst viele Wahlmöglichkeiten zu haben.

Er fügte hinzu, dass er sich auf eine pragmatische Zusammenarbeit mit seinem slowenischen Kollegen vorbereite.

Später, auf eine Frage zu den Börsenkursen, sprach er auch darüber, dass Ungarn zwar im Gegensatz zu Slowenien zum größten Teil Energie aus Russland importiert, die Entwicklung des Börsenkurses aber auch das ungarische Preisniveau bestimmt Vertrag mit den Russen.

Neokohn

Ausgewähltes Bild: MTI/Pressestelle des Ministerpräsidenten/Zoltán Fischer