Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sind nach Ansicht der Liberalen nur authentisch, wenn sie einen liberalen Charakter annehmen. Tatsächlich aber wurden beide lange vor der Geburt des Liberalismus gebildet. Deshalb ist es möglich, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie ohne Liberalismus zu interpretieren - sagt Harvard-Professor Adrian Vermeule, der kürzlich Ungarn besuchte.
Ungarn widersetzt sich der Zerstörung des Liberalismus, der die Doktrinen der Instabilität fördert, sagt Adrian Vermeule, Professor für Verfassungsrecht am Harvard Law Department, der kürzlich Gastredner am Mathias Corvinus Collegium und der National Public Service University war. Balázs Orbán, politischer Direktor des Premierministers und Vorsitzender des MCC-Kuratoriums, machte auf seiner Social-Media-Seite auf die Bedeutung der Präsentation aufmerksam.
Wie er schrieb, weist der Harvard-Professor darauf hin, dass Liberalismus als politische Bewegung Rechtsstaatlichkeit mit Liberalismus und Demokratie mit Liberalismus gleichsetze. Deshalb fordert sie von der Gesellschaft, dass Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nur dann authentisch sind, wenn sie einen liberalen Charakter annehmen.
„Diese Aussage ist laut Vermeule jedoch falsch, da die Idee von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie lange vor der Geburt des Liberalismus geformt wurde. Deshalb ist es möglich, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie ohne Liberalismus zu interpretieren, das heißt, Rechtsstaatlichkeit ist nicht unbedingt liberal“, sagte Balázs Orbán.
Eine Alternative zum Liberalismus sehe der Professor in der christlich-demokratischen Verfassungsordnung, die im Einklang mit dem Naturrecht und den natürlichen Grundlagen wie Familie, Ehe und traditioneller Moral stehe. Das ungarische Verfassungssystem ist dafür ein gutes Beispiel.
Quelle: Magyar Hírlap
Ausgewähltes Bild: Harvard Law Today