In diesem Jahr wurde die ungarische Abteilung der Universität Warschau 70 Jahre alt. Die Universitätsausbildung der ungarischen Sprache und Kultur hat dort eine längere Geschichte, aber erst 1952 wurde eine eigenständige Abteilung – die erste ihrer Art in Polen – gegründet. Zu diesem besonderen Anlass fand eine wissenschaftliche Konferenz mit dem Titel The Faces of Romance statt.

2022 ist das Jahr der Romantik in Polen. Vor 200 Jahren erschien in Wilna der bahnbrechende Gedichtband Balladen und Romanzen von Adam Mickiewicz. Es kann als offensichtlich angesehen werden, dass die ungarische Abteilung das Ereignis mit dem Petőfi-Jubiläum in Verbindung gebracht hat. Dies bot den Gastgebern auch die Möglichkeit, die beiden anderen ungarischen Institute des Landes – aus Poznan und Krakau – einzuladen.

Und da die finnische Philologie mit den ungarischen Instituten verbunden ist, tauchten auch die Themen der finnischen Romantik auf der Tagung auf. Die Konferenz wurde so zu einem facettenreichen, gut redigierten Ganzen, in dessen Zentrum Petőfis Werk steht.

Auf diese Weise erschloss sich uns die außergewöhnliche Epoche der ungarischen Romantik, zu deren Darstellung auch die sprachwissenschaftlichen Kollegen mit lehrreichem Tiefgang beitrugen.

Elzbieta Szawerdo sprach über die Transmedialität von Petőfis Werk, die spezifische Dimension ihres Kultes und wie ihre Person und ihr Lebenswerk in verschiedenen Medien erschienen. Wir erhielten einen umfassenden Überblick über seine Präsentation. Seine wichtige Aussage ist, dass das Oeuvre auf diese Weise neues Leben erhält, da es nicht mehr nur durch die Schule vermittelt wird, sondern auch durch den Einfluss von Rockopern (wie The Poet Returns von 1988), Theater- und Verfilmungen, Happenings, Computerspielen und damit dem universellen Charakter seines Schaffens ins Auge zu fassen. Und Csilla Gizinska präsentierte in ihrer Performance ein polnisches Petőfi-Drama. Der junge polnische Dichter Jan Marszalek besuchte 1975 mit einem Literaturstipendium Ungarn, und Petőfi, d.h.

Für sein Werk Magyar, das er in diesem Jahr fertigstellte, wurde er abermals ungarisch, konnte aber aus Zensurgründen nicht veröffentlicht werden und erschien erst 2008.

Das reichhaltige Fachprogramm wurde von der musikalischen Darbietung von János Háy und Tamás Rozs, einer Figur der Weltpoesie namens Petőfi, abgeschlossen. Es war eine überaus erfolgreiche Premiere auf Ungarisch im Universitätsratssaal in der Dobra-Straße in Warschau. Das Leben des Dichters – erzählt in Text und Lied. János Háy trat gleichzeitig als Performer, Schauspieler und Dichter und manchmal sogar als musikalischer Begleiter auf. Er konnte sich mit bestimmten Stücken aus Petőfis Werk auseinandersetzen, die ihm nicht immer bewusst waren und die unergründlich vielfältig waren.

Quelle und vollständiger Artikel: Magyar Nemzet

Beitragsbild: Wikipedia