Ein paar Dutzend aufgeregte Lehrer, wer weiß wie oft, haben wieder einen Streik angekündigt. Wieder füllen sie die linke Presse mit ihren Beschwerden, verlesen ihre Forderungen erneut, spielen wieder mit den Nerven ihrer Schüler und ihrer Eltern. Das Szenario ist langweilig vertraut. Sie fordern. Alles. Akademische Freiheit, Gehaltserhöhung und alles andere, was ihnen einfällt. Jedenfalls wird Freiheit als Ausruf der liberalen Position verstanden, immer allen alles so oft wie möglich zu erlauben.

Sie veranstalten einen Umzug auf irgendeiner stark befahrenen Straße, Leute mit Lautsprechern kommen, Schulkinder werden abgelenkt, Oberschülerinnen erfreuen sich meist mit obszönen Schildern und obszönen Texten.

Das Wort Lehrer bezieht sich heute auf einen wesentlich größeren Kreis als noch vor zwanzig Jahren. Trotzdem gibt eine Zahl von mehr als hunderttausend, zumindest auf der verbalen Ebene, die Proportionen ziemlich genau an. Gegen die überwältigende Mehrheit brechen ein paar Dutzend Lehrer davon ab. Sie halten wie verrückt am sowjetischen Modell fest und nennen die Minderheit die Mehrheit. So werden die Menschewiki auf magische Weise zu Bolschewiki. Wenn heute auch Kindergärtnerinnen, sog. Lehrassistenten und Hausiererstellvertreter zu den Lehrern zählen, ist es umso trauriger, den Lärm der lautstarken Gruppe zu hören, die sich seit Jahren immer mal wieder weigert zu arbeiten. All dies ist traurig, denn diejenigen, die neben ihren Fachgebieten angeblich eine ethische und psychologische Ausbildung an den Universitäten erhalten haben, setzen ein Zeichen dafür, dass sie das Gesetz nicht respektieren.

Gesetzlosigkeit statt Gesetzestreue. So wird die Autorität eines gebildeten Menschen zunichte gemacht, und so kann der Drecksack, der mit obszönen Ausdrücken auf der Bildfläche erscheint, zum Hauptsymbol aller Arten von pädagogischen Bewegungen werden.

Meistens, so scheint es, bestimmt die protestierende Minderheit der Lehrgemeinschaft immer noch das Bewusstsein. Meistens wollen sie mehr Geld. Die Prozente fliegen, sie fordern eine sofortige Gehaltserhöhung von fünfzig, siebzig, hundert Prozent. Vergeblich versucht der Spezialist für Bildungsmanagement ihnen bei jedem Streik relativ geduldig zu sagen, dass die Lehrergehälter in zwei Jahren ungeahnte Höhen erreichen können. Bis 2025 würde die Regierung den Durchschnittslohn um siebzig Prozent auf achthunderttausend Forint erhöhen.

Dies ist eine bedingte Methode, da auch dafür EU-Mittel erforderlich sind. Ja, aber EU-Gelder wurden gesteckt. Die Europäische Kommission für das wirksame Eingreifen der ungarischen Abgeordneten. Der Führer der Linken, Ferenc Gyurcsány, der einst auch ein Lehrerdiplom erworben hatte, äußerte sich dazu in einem der Radiosender. Er sagte, dass die EU-Gelder nicht kommen, weil wir sie nur bekommen können, wenn die Regierung gestürzt wird. Sie geben der konservativ-christlichen Landesführung nicht nach. Gyurcsány, ein Lügner, Verleumder und Thesendieb, hat sogar wütend gestanden, dass wir das alles ungarischen Linkspolitikern zu verdanken haben. Sie waren dort.

Also wie ist es jetzt? Die Opposition hinter den Lehrerdemonstrationen macht also dasselbe wie die paar hitzköpfigen Lehrer: Sie versuchen, durch Verrat eine bessere Note zu bekommen.

Quelle: Magyar Hírlap

Autor: Schriftsteller Pál Dippold

Foto: Zoltán Havran