Die Krankheit betrifft weltweit etwa 300 Millionen Menschen und ist Forschern zufolge häufig resistent gegen eine medikamentöse Therapie. Die Inzidenz der Krankheit hat seit Beginn der Coronavirus-Pandemie dramatisch zugenommen, mit schätzungsweise 53 Millionen neuen Fällen weltweit.

Die an der Universität Szeged (SZTE) im Oscillatory Neuron Networks Laboratory von MTA-SZTE unter der Leitung von Antal Berényi durchgeführten Forschungen könnten neue therapeutische Möglichkeiten bei der Behandlung von Depressionen bieten - gab die Direktion für Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule bekannt Information.

Der Ankündigung zufolge wurden die Forschungsergebnisse, die in Zusammenarbeit mit der Fukushima Medical University, der Osaka City University, der Hokkaido University und der New York University sowie mit SZTE durchgeführt wurden, in der Zeitschrift Neuron veröffentlicht.

Das haben Forscher in den letzten Jahren herausgefunden

Für eine effektive Kommunikation zwischen Gehirnregionen müssen Gruppen von Neuronen ihre Aktivitätsmuster in wiederholten Zyklen koordinieren, in denen sie einer gemeinsamen Stille und dann einer gemeinsamen Aktivität folgen.

Während eines dieser Rhythmen, den sogenannten Gamma-Oszillationen, wiederholen sich Perioden koordinierter Stille und Aktivität etwa dreißigmal oder öfter pro Sekunde. Der Gamma-Rhythmus ist ein wichtiges Zeitmuster zur Kodierung komplexer Informationen, möglicherweise auch von Emotionen.

Allerdings sind die Ursachen von Depressionen laut früheren Studien noch immer kaum verstanden

Veränderungen der Gammaschwingung in den Gehirnregionen, die für den Geruchssinn und gleichzeitig die Kodierung von Emotionen verantwortlich sind, können als elektrischer Biomarker der Krankheit angesehen werden.

Zu diesen Regionen gehört der supranasale Tuberculum olfactorius, von dem man annimmt, dass er die Quelle und „Leiter“ der hirnweiten Gammaschwingungen ist.

Um die Theorie zu testen, verwendeten die Forscher genetische und zelluläre Signaltechniken, um die Aktivität von Neuronen im Riechkolben abzuschalten, was bei experimentellen Nagetieren zu depressionsähnlichem Verhalten führte. Die Forscher konnten diese Symptome mit einem Gerät umkehren, das den Gammarhythmus des Gehirns stärkte und gleichzeitig seinen natürlichen Rhythmus beibehielt.

Antal Berényi war der Ansicht, dass dies das Potenzial der Gamma-Verstärkung als möglichen therapeutischen Ansatz gegen Depressionen und Angstzustände in Fällen unterstreicht, in denen die verfügbaren Medikamente unwirksam sind.

Die Mitarbeiter von Neunos Zrt., einem von Antal Berényi geführten Medtech-Startup aus Szeged, haben bereits mit der Entwicklung eines nicht-invasiven Stimulationsgeräts begonnen, in der Hoffnung, in naher Zukunft eine klinische Studie zum Nachweis des Prinzips starten zu können. Dies wird ein wichtiger Schritt in Richtung therapeutischer Anwendung sein.

Grundlage für die Funktionsweise des Geräts ist die gleiche Stimulationsmethode, die für die Therapie von Epilepsie entwickelt wurde, und es ist in der Lage, auch auf nicht-invasive Weise eine Wirkung auf das Gehirn mit ausreichender Intensität auszuüben, ohne den Schädelknochen zu öffnen. Diese Methode wurde 2016 von Antal Berényi und dem weltberühmten Neurowissenschaftler György Buzsáki entwickelt, der mit dem Gehirnpreis ausgezeichnet wurde, und hat seitdem in vielen Ländern Patentschutz erhalten.

MTI

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