Zu den allergischen Erkrankungen gehören atopische Dermatitis mit Hautsymptomen, Nesselsucht, Kontaktdermatitis, Pollenallergien mit Atemwegsbeschwerden, Nahrungsmittelallergien, die ein breites Spektrum an gastrointestinalen Symptomen verursachen, aber auch Arzneimittelallergien, die sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen, und Insektengiftallergien (Wespen, Bienen). kann auch leicht zu tödlichen Anaphylaxie-Allergien führen.
Da die Symptome gemischt sein können und ein Allergen bei einer Kreuzreaktion Haut-, Atemwegs-, Magen-Darm- und andere Beschwerden verursachen kann, ist die Diagnose nicht immer einfach und die Identifizierung des Allergens nicht unbedingt einfach.
Allergische Erkrankungen gelten heute nicht nur in Ländern mit fortschrittlicher Gesundheitsversorgung, sondern weltweit als Volkskrankheit. Wie ich in meinem vorherigen Artikel dargelegt habe, gibt es dafür unzählige Gründe, wie zum Beispiel die dramatische Zunahme der Luftverschmutzung, die stetige und explosionsartige Zunahme der Menge an eingesetzten Chemikalien, die mittlerweile fast unumgängliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder den Rückgang der Muttermilch Füttern.
Im Folgenden möchte ich Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten vorstellen.
Die Behandlung allergischer Symptome basiert grundsätzlich auf drei Säulen.
- Vermeidung von Allergenen
- symptomatische Behandlung
- spezifische Immuntherapie
Dabei ist die Behandlung von Atemwegs-, Haut- oder Nahrungsmittelallergien unterschiedlich, ebenso wie die Behandlungsmöglichkeiten individuell unterschiedlich sein können.
In diesem Artikel befassen wir uns mit der Möglichkeit der Behandlung von Atemwegsallergien und versuchen mit einem weiteren Missverständnis aufzuräumen.
In Ungarn verursachen Atemwegs- oder Pollenallergien (insbesondere Ambrosia) bei Hunderttausenden Menschen äußerst unangenehme Symptome. Der Grundstein der Behandlung wäre natürlich die Vermeidung des auslösenden Allergens, aber das ist immer noch das sogenannte Bei Allergenen in Innenräumen ist dies nicht einfach, bei Allergenen im Freien sogar noch schwieriger – sogar nahezu unmöglich.
Das Ziel wäre also die Prävention, sagen wir, die maximale Ausrottung der Ambrosia. Die Blüte der Pflanze beginnt durchschnittlich im Juli und die dadurch verursachten allergischen Symptome können bis Mitte Oktober anhalten. In diesem Zeitraum ist – wie bei allen anderen Pflanzenpollen während der Blütezeit – eine symptomatische Behandlung möglich, deren Grundlage größtenteils Antihistaminika sind. Es gibt bereits eine breite Palette an Präparaten, darunter auch die modernen, nicht sedierenden sogenannten Die Verwendung von Antihistaminika der zweiten und dritten Generation (Bilastin, Desloratidin, Levocetirizin, Fexofenadin) wird empfohlen. Wichtig bei der Behandlung sind auch nicht resorbierbare Steroidpräparate mit Wirkung auf die Nasenschleimhaut und entsprechende Augentropfen. In Vorbereitung auf die Saison im nächsten Jahr lohnt es sich aber auch, über langfristige Lösungen nachzudenken: Mit Hilfe einer allergenspezifischen Immuntherapie können Allergiesymptome dauerhaft behandelt werden. Die Immuntherapie ist die einzige bekannte Ursache für die Behandlung von Atemwegsallergien, da sich die Immunantwort während der Allergenimmuntherapie verändert. Mittlerweile gibt es eine Immuntherapie gegen eine Vielzahl von Allergenen (neben Pflanzenpollen, Milben, Pilzen und Katzenhaaren), daher ist es wichtig, das genaue Allergen zu kennen. Sie sollten außerdem wissen, dass bei nachweislich mehreren Allergenen als Auslöser der Beschwerden eine Behandlung gleichzeitig erfolgen kann, wobei es sich immer um das häufigere Allergen, in den meisten Fällen Ambrosia, handeln sollte. Mit einer 3-jährigen Behandlung kann eine 10-jährige Symptomfreiheit bzw. eine deutliche Symptomreduktion von 80 Prozent erreicht werden. Basierend auf den Erfahrungen der Patienten ist bereits in der nächsten Saison, im ersten Behandlungsjahr, eine deutliche Verbesserung zu erkennen.
Gleichzeitig gibt es Tipps und Veränderungen im Lebensstil, die Allergikern das Leben erleichtern können.
Es ist logisch, dass bei Windstille kein Pollenflug stattfindet, in den unmittelbaren Quellgebieten (Wiesen, Wälder) kann es aber trotzdem zu einer erheblichen Konzentration kommen. Ein sehr starker Wind oder Sturm verursacht einen erheblichen Pollentransport, bläst die Pollen aber auch aus dem jeweiligen Bereich weg, was zu einem Rückgang der Pollen sowohl horizontal als auch vertikal führt. Daher ist in der schwachen und mäßig windigen Zeit, insbesondere in der Trockenzeit, mit einer starken allergischen Belastung zu rechnen, da die niedrige Luftfeuchtigkeit das Fliegen begünstigt. Bei nassem Wetter nimmt die Masse des hygroskopischen Pollens zu und er fliegt nicht gut. Regen, der über Stunden oder Tage anhält, verhindert die Freisetzung von Pollen und „wäscht die Luft aus“. Gleichzeitig führt ein starker Regen zusammen mit den Produkten der vorangegangenen, sagen wir mal sonnigen Periode, plötzlich zu einer höheren Konzentration in Bodennähe, die diese in Gebäude und Wohnungen drückt. Diese Regenfälle können bei Allergikern einen Anfall hervorrufen, daher sollte in solchen Fällen auf Lüftung verzichtet werden.
Als Folge von erhöhtem Stress wird häufig eine Verschlechterung allergischer Symptome beobachtet, was einige Autoren darauf zurückführen, dass Stresshormone, vor allem Cortisol, die Produktion von IgE anregen. Multizentrische Studien haben gezeigt, dass ein erheblicher Teil der Patienten vor allem ein negatives Lebensereignis aus der Zeit vor den allergischen Symptomen berichtet. Scheidung der Eltern und häusliche Gewalt quälen den Betroffenen nicht nur psychisch, sondern äußern sich auch in körperlichen und objektiven Symptomen. Natürlich sind Stresssituationen Teil unseres Lebens und lassen sich nicht vermeiden, dennoch müssen wir sie als Tatsache festhalten.
Lassen Sie uns abschließend über das sogenannte sprechen über „Indoor“-Indoor-Allergene (Milben, „Haustiere“ zu Hause). Es ist eine wichtige Tatsache, dass bei Allergenen im Freien die Möglichkeiten des Einzelnen, die Belastung zu beeinflussen, gering sind, die Wirkung von Allergenen in Innenräumen jedoch durch Vorsicht und erhebliche finanzielle Investitionen verringert werden kann. Milben verursachen selbst keine Krankheiten, sie sind keine Zwischenüberträger anderer Krankheitserreger und ihre Bedeutung reicht ebenfalls bis ins 20. Jahrhundert zurück. es wuchs durch veränderte Bautechniken ab Mitte des Jahrhunderts. Der verminderte Luftaustausch, die hohe Luftfeuchtigkeit und die Wohnungstemperatur von 23-24 Grad C (siehe Panelwohnungen ohne individuelle Heizungsregelung) sind ideal für Hausstaubmilben. Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Milbenkonzentration und allergischen Erkrankungen, insbesondere Heuschnupfen und Asthma.
Es wurden verschiedene Methoden ausprobiert, um die Milbenkonzentration zu reduzieren. Eine vollständige Vorbeugung ist nicht möglich, eine Senkung der Luftfeuchtigkeit im Innenraum und eine Senkung der Wohnungstemperatur können jedoch wirksam sein. Ebenso wird empfohlen, den Teppichboden zu wechseln, ein Holzbett zu verwenden, eine synthetische Matratze und Bettwäsche zu verwenden. Natürlich kann das alles mit erheblichen Kosten verbunden sein, aber wenn wir es zumindest im Schlafzimmer tun, kann eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.
Insbesondere für Bettwäsche und Kindertextilien, aber auch für Pelze und Kuscheltiere empfiehlt sich das Waschen bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad C.
Auch großzügiges Lüften ist von Vorteil, allerdings erfolgt dies nachts während der Pollensaison.
Unter den in unserem Land gehaltenen Tieren sind Katzenhaare die wichtigsten, gefolgt von Hunden, die Rolle der anderen (Nagetiere, Vogelfedern) ist vernachlässigbar. Hier wäre die Entfernung des Allergens offensichtlich lösbar, allerdings spricht die emotionale Bindung zu unseren Haustieren dagegen. Auch hier kommen die oben genannten Möglichkeiten in Frage, um die Allergenkonzentration zu senken, und wenn dies nicht zielführend ist, können wir bedenkenlos auf bewährte Antiallergika zurückgreifen.
Wie wir oben sehen können, können unsere Patienten mit allergischen Erkrankungen mit ein paar einfachen (oder manchmal auch nicht so einfachen...) Schritten ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Unsere Aufgabe ist es, sie auf diese Möglichkeiten aufmerksam zu machen dann müssen wir seltener auf pharmazeutische Lösungen zurückgreifen.
Missverständnisse über die Behandlung
Unsere Patienten sagen oft, dass sie bei allergischen Symptomen Kalziumtabletten einnehmen, und wir kennen sogar Fälle, in denen sie eine Kalziumampulle bei sich haben und deren Inhalt trinken. Wir hören oft den Satz: „Ich habe sogar Kalzium genommen, aber meine Allergie hat sich gelöst.“ Wir wissen nicht, wo sich diese falsche Praxis in unserem Land verbreitet hat. Fakt ist, dass die Einnahme oder Gabe von Kalzium bei Allergien keinen nachweislich positiven Effekt hat und eine Besserung dadurch nicht zu erwarten ist. Sein Einsatz ist unnötig und kann aufgrund des Zeitverlusts sogar gefährlich sein. Wenn wir uns die Leitlinien in Europa und den USA ansehen, finden wir keine Empfehlung zur Gabe von Kalzium. Abschließend finden Sie hier das Protokoll, das der Nationale Rettungsdienst im Falle einer akuten Überempfindlichkeitsreaktion verwendet:
„Kalzium: Es gibt keine Beweise für seine Wirksamkeit, daher ist seine Verwendung NICHT gerechtfertigt!“
Autor: Dr. György Temesszentandrasi
Titelbild: Pixabay