Das US-Außenministerium rächte sich für die Weigerung Ungarns, ihnen die Staatsbürgerschaftsdaten von Ungarn jenseits der Grenze zur Verfügung zu stellen.
Die Vereinigten Staaten haben am Dienstag die Teilnahme Ungarns an ihrem Programm zur Befreiung von der Visumpflicht aufgrund von Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit neuen Pässen, die zwischen 2011 und 2020 ausgestellt wurden, stark eingeschränkt, berichtete Politico .
Nach unseren Informationen wollten die USA die Daten aller Doppelstaatsbürger, vor allem die Daten der Transkarpaten- und Vojvodina-Ungarn, aus Ungarn erhalten. Die Amerikaner sagten dann, dass sie die Rabatte streichen würden, wenn Ungarn diese Daten nicht herausgebe. Im Vergleich: Anstatt es abzuschaffen, haben sie es jetzt nur noch verschärft. Innenministerium bereits auf die amerikanische Entscheidung reagiert und die amerikanische Maßnahme als Rache bezeichnet.
Im Rahmen des amerikanischen Visa-Waiver-Programms können Staatsangehörige der teilnehmenden Länder zu touristischen oder geschäftlichen Zwecken für bis zu 90 Tage ohne Visum in die Vereinigten Staaten einreisen, sie benötigen lediglich ein sogenanntes elektronisches System zur Reisegenehmigung (ESTA, Elektronisches System zur Reisegenehmigung).
Allerdings wird ab Dienstag die Gültigkeit des ESTA für ungarische Passinhaber von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt und das ESTA ist nur noch für eine einmalige Verwendung gültig.
– liest Politicon.
Der beispiellose Schritt sei auf Sicherheitsbedenken zurückzuführen, von denen Ungarn als einziges der 40 am amerikanischen Programm teilnehmenden Länder betroffen sei, schreiben sie.
David Pressman, der US-Botschafter in Budapest, sagte gegenüber POLITICO in einem Interview vor der Ankündigung: „Es gibt Hunderttausende Pässe, die die ungarische Regierung im Rahmen des vereinfachten Einbürgerungsprogramms ohne strenge Mechanismen zur Identitätsprüfung ausgestellt hat.“
Laut Pressman verhandelt die amerikanische Regierung seit Jahren und über mehrere Regierungen hinweg mit der ungarischen Regierung über diesen „Sicherheitsaspekt“.
Im Jahr 2017 machten die Vereinigten Staaten den Status Ungarns im Programm zur Befreiung von der Visumpflicht vorübergehend, und Sicherheitsbedenken standen auch hinter einer Entscheidung, wonach im Ausland geborene Ungarn ab 2020 keinen Anspruch mehr auf die Befreiung von der Visumpflicht haben.
Betroffen sind nun aber alle Personen mit ungarischem Pass.
Beitragsbild: MTI/Szilárd Koszticsák