Für Profis im Ausland ist das Filmen nur Arbeit, während man bei den ungarischen Crews spürt, dass alle engagiert und enthusiastisch sind und das Filmen als Beruf betrachten.

Csaba Káel sprach als Gast von Kontextus auf dem YouTube-Kanal von Századvég über die diesjährigen ungarischen Filmerfolge. Der für die Entwicklung der Filmindustrie zuständige Regierungskommissar und CEO von Müpa verriet auch, warum so viele Filmproduktionen nach Ungarn kommen. Er sprach über sein Interview in Variety, das als eines der wichtigsten amerikanischen Filmmagazine gilt und eine große Resonanz hervorrief, und sprach darüber hinaus auch über die Zukunft der ungarischen Filmproduktion und den überwältigenden Erfolg von Semmelweis.

Vielleicht verkaufen wir keinen Sack, wenn wir sagen, dass Hollywood-Produktionen gerne nach Ungarn kommen.

In den letzten Monaten haben viele Stars die Straßen von Budapest besucht. Im Oktober begann Angelina Jolie mit den Dreharbeiten zu dem Film, der im Frankreich der 1970er Jahre spielt und in dem sie die Rolle der weltberühmten Opernsängerin Maria Callas übernimmt. Im November besuchte er das Opernhaus, um Verdis Requiem zu bewundern, und im Dezember aßen er und sein Sohn am Südbahnhof zu Mittag. Doch nicht nur die Schauspielerin, auch Johnny Depp trat mehrfach an den ikonischen Orten der Hauptstadt auf: Im November war er beispielsweise im Károlyi-kert zu sehen.

Überseeproduktionen reisen jedoch nicht nur wegen der schönen Drehorte in unser Land, sondern auch, weil die einzelnen Produktionen mit Hilfe der vielen hervorragenden ungarischen Profis realisiert werden.

Csaba Káel begrüßt diese Bemühungen, hält es aber für äußerst wichtig, dass ungarische Geschichten in Ungarn auf die Leinwand kommen – das geht aus dem Interview auf dem Kontextus-Kanal hervor.

Professionelles Bauen wird in Ungarn seit 1901 kontinuierlich betrieben. Seit jeher geben Fachleute ihr Wissen an die nächste Generation weiter. Früher habe es dafür keine eigenen Schulen gegeben, die Kniffe des Handwerks könne man aber bei der Arbeit in der Filmfabrik erlernen, betonte der für die Entwicklung der Filmindustrie zuständige Regierungskommissar.

Csaba Káel betonte auch, dass ihm bei seinen Auslandsreisen klar geworden sei, dass das Filmen für Profis im Ausland nur Arbeit sei, während man in den ungarischen Crews spüre, dass jeder engagiert und enthusiastisch sei und das Filmen als Beruf betrachte.

Moderatorin Éva Andor versuchte auch zu erklären, was der Reiz ungarischer Landschaften sein kann, abgesehen davon, dass ausländische Produktionen hier mit einer wirklich fähigen professionellen Crew zusammenarbeiten können. Csaba Káel kam zu dem Schluss, dass die Stars hier viel inkognito sein können, weder die Fotografen noch die Fans hetzen sie.

Der andere große Reiz des Landes und der Hauptstadt besteht darin, dass die öffentliche Sicherheit äußerst gut ist, sodass neben den einfachen Leuten auch Prominente nachts durch die Straßen gehen können.

Neben den Besonderheiten der Stadt betonte Csaba Káel auch, dass im nächsten Jahr in Fót vier neue Studiogebäude fertiggestellt und auch die bestehende Basis renoviert werde. Neben der Förderung des Semmelweis-Films in den Staaten hat er in den letzten Monaten hart daran gearbeitet, diesen Produktionskomplex den Menschen dort bekannt zu machen.

Ungarische Nation

Titelbild: Angelina Jolie besuchte auch die Oper in Budapest.
Quelle: Blikk/Attila Nagy