Keine politische Elite hat ihre Missachtung der Bevölkerung so deutlich zum Ausdruck gebracht wie die aktuelle deutsche Regierung.

Die deutsche linksliberale Regierung denkt ernsthaft darüber nach, die einwanderungsfeindliche Partei Alternative für Deutschland noch vor der Europawahl Anfang des Sommers zu verbieten. Die Idee löste Empörung aus, selbst bei Wählern, die nicht mit der Partei sympathisierten. Viele Menschen befürchten, dass der Plan, wenn er umgesetzt wird, einen Präzedenzfall schaffen und andere Parteien, die die Regierung nicht mag, verboten werden könnte.

Auf der deutschen linksliberalen Seite werden die Stimmen immer lauter, die ein Verbot der Alternative für Deutschland (AfD) fordern.

Da die AfD bei den Bundestags- und Kommunalwahlen immer bessere Ergebnisse erzielt, werden die Forderungen nach einem Verbot der Partei immer lauter. Der Grund liegt auf der Hand: Die Parteien des politischen Mainstreams in Deutschland, insbesondere die Koalitionspartner – Sozialdemokraten, Grüne, Freie Demokraten – und die oppositionellen Christdemokraten befürchten, dass das niederländische Beispiel ansteckend wird. Die harte Anti-Einwanderungsbewegung kann die traditionellen Parteien bei den EP-Wahlen zu Beginn des Sommers sowie bei den darauf folgenden Provinzwahlen ernsthaft unter Druck setzen.

Denn was ist letzten November in den Niederlanden passiert? Nervosität, enttäuschte Seufzer, erstarrte Gesichter, das prägte die Stimmung der Anwesenden im niederländischen Wartezimmer. Mit fortschreitender Auszählung der Stimmen bei den Parlamentswahlen wurde die Stimmung immer angespannter. Irgendwann wurde klar, dass den nervösen linksliberalen Politikern das für sie schlimmste Szenario bevorstand.

Die stark einwanderungsfeindliche Freiheitspartei unter der Führung von Geert Wilders wurde zur größten politischen Gruppierung in den Niederlanden. Die Freiheitspartei gewann 37 Sitze im 150-köpfigen Unterhaus des niederländischen Parlaments und verdoppelte damit ihre Unterstützung im Vergleich zu ihrem letzten Wahlergebnis im Jahr 2021.

Vielleicht werden bei der Europawahl zu Beginn des Sommers noch mehr und noch besorgtere Menschen in Berlin auf die Ergebnisse warten. Denn es ist durchaus möglich, dass der AfD ein Durchbruch gelingt, an den noch vor wenigen Monaten niemand zu denken wagte. Der Stimmungsumschwung in der deutschen Gesellschaft wird nicht nur durch Probleme verursacht, die durch illegale Migration verursacht werden. Die Verflechtung der Unruhen, das Ergebnis mehrerer unabhängiger Konflikte, führte zu einer explosiven Situation in der deutschen Gesellschaft.

Die Verschärfung der Straßenunruhen illegaler Migranten fiel mit dem Anstieg der Energiepreise zusammen – zufälligerweise aufgrund der Explosion der Nord Stream, der erzwungenen Einfuhr von amerikanischem Flüssiggas zum vierfachen Preis und der Schließung von Kernkraftwerken – so die Wirtschaftsführung auf ideologischer Basis setzt den Abbau der Industrie unaufhaltsam fort, weshalb die Produktion zurückgeht. Die Idee, das klaffende Loch im Haushalt von 60 Milliarden Euro zu schließen, das darin besteht, den Landwirten Steuervorteile zu nehmen und ihnen neue Steuern aufzuerlegen, hat in seiner Wirkung den Siedepunkt erreicht. Wir haben gesehen, was bei den Bauerndemonstrationen passiert ist.

All das sind handfeste finanzielle Probleme. Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, die mittlerweile allgemeine gesellschaftliche Unzufriedenheit in Deutschland, auf den Harald Martenstein in den Kolumnen der Welt hingewiesen hat. Er schreibt: Nicht eine einzige politische Elite hat ihre Verachtung gegenüber der Bevölkerung so deutlich zum Ausdruck gebracht. Laut dem populären Publizisten sind die Sorgen der Deutschen über Klimawandel und Einwanderung berechtigt und die Regierung stuft aufgrund der Panik alle ihre Oppositionen als rechtsextrem ein.

Dann fährt Martensein fort: Die Forderung nach regulierter Migration oder vernünftiger Klimapolitik könne nicht mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht werden.

Und wie reagiert die Regierung auf diese Herausforderungen? Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) forderte die Sicherheitsbehörden zu einem harten Vorgehen gegen die AfD auf. Habeck sagte auch, er schließe ein Verbot der AfD nicht aus. Diese Urteile kommen einem politischen Todesstoß gleich. Die Überwachung einer legal funktionierenden Parlamentspartei durch Geheimdienste ist kein gerade demokratischer Vorgang. So etwas kann man machen, aber nur auf Grundlage einer richterlichen Entscheidung, niemals aber auf Wunsch eines Politikers. Laut Habeck will die AfD Deutschland in einen autoritären Staat verwandeln, er konnte jedoch keine Beweise für seine Behauptung vorlegen. Hinzu kommt, dass ein Verbot der AfD eine törichte Idee ist, weil das notwendige Verfahren erst bei der Europawahl durchgeführt werden kann.

Der oben zitierte Martenstein warnt unter anderem davor, dass überall deutsche Steuerzahler ausgeblutet seien. „Der Staat versteht sich nicht mehr als Dienstleister. Stattdessen betrachtet sie die Bevölkerung als Subjekt, das den Plänen der Regierung zur gesellschaftlichen Umstrukturierung uneingeschränkt unterworfen ist.

Aktuellen Umfragen zufolge liegt der Zuspruch der AfD bundesweit zwischen 20 und 30 Prozent. In den östlichen Provinzen ist die Partei stärker, in den westlichen Regionen liegt ihre Popularität nahe am niedrigsten Wert. Doch in Ostsachsen liegt die AfD bei 37 Prozent und könnte nach der Landtagswahl im September die absolute Mehrheit im Kommunalparlament erringen.

Sozialisten können drei Prozent beanspruchen.

Magyar Hírlap/G. Peter Fehér

Ausgewähltes Bild: MTI/EPA/Hannibal Hanschke