Mór Jókai starb vor 120 Jahren, also am 4. Mai 1904. Die legendäre Figur der ungarischen Literatur wollte keinen Grabstein über seinem Grab. Er hing so sehr an seiner Idee, dass er seinen Wunsch in seinem Testament niederschrieb.

Überall, wo wir hinschauen, stoßen wir immer auf eine Art Gedenkjahr – natürlich mit etwas Übertreibung. Letztes Jahr endete das 200-jährige Jubiläum von Sándor Petőfi, das wir aufgrund der Covid-Epidemie drei Jahre lang feiern konnten. Aber es gibt kein Halten, wir rollen weiter, denn auf Initiative des Ministeriums für Kultur und Innovation

Das ungarische Parlament hat das Jahr 2025 zum Gedenkjahr von Mór Jókai und Kunó Klebelsberg erklärt.

Der Protagonist dieses Artikels ist Mór Jókai, allerdings wird auch enthüllt, welche Art von Verbindung ihn mit Kuno Klebelsberg verbindet. Nun fangen wir dort an

Wir alle haben etwas mit Jókai zu tun, es ist unvermeidlich,

Denn nicht zuletzt ist sein Roman „Sons of a Stone Heart“ eine Pflichtlektüre. Allerdings ist sein Oeuvre umfangreicher. Er hinterließ nicht weniger als zweihundert Bände, von denen viele in Fremdsprachen übersetzt wurden. Allerdings erntet Mór Jókai viel Kritik, oft wird erwähnt, dass seine Bücher nicht makellos seien, die Charaktere der Protagonisten nicht ausreichend ausgearbeitet seien, es wenig Handlung gebe, stattdessen sei er lieber in die Natur – sprich sie – eingetaucht ist für Menschen von heute schwer zu lesen.

Ein in einem Testament festgehaltener Wunsch

Mór Jókai lebte 80 Jahre und starb 1904 an einer Lungenentzündung. Dem PestBuda-Artikel zufolge wurde sein Sarg am 9. Mai 1904 im Nationalmuseum aufgestellt, von wo aus ihn Tausende auf seiner letzten Reise zu seinem Grab auf dem Zierfriedhof in der Kerepesi-Straße begleiteten. Allerdings ist die Geschichte nicht so einfach. Jókai hatte mehrere Bestimmungen.

Einem seiner Wünsche zufolge sollte sein Kopfteil aus dem Material des Tors seines eigenen Hauses gefertigt werden. So ist es passiert. Und obwohl er an prominenter Stelle, am Ende der Arkadenreihe des Nationalfriedhofs, beigesetzt wurde, erhielt er lange Zeit kein würdiges Denkmal.

Der 100. Geburtstag des Schriftstellers fiel im Jahr 1925. Das haben sie damals auch nicht vergessen. Mehr noch: Sie organisierten ein Gedenkjahr, für das ein spezieller Vorstand geschaffen wurde.

„Bereits 1924 schrieb der National Council of Fine Arts einen Designwettbewerb für die Schaffung eines echten Grabdenkmals aus. Dabei musste Jókais in seinem Testament festgehaltener Wunsch berücksichtigt werden, dass über seinem Grab kein Grabstein angebracht werden sollte. Auch Bildhauer bewarben sich unabhängig voneinander um den Wettbewerb, allerdings handelte es sich aufgrund der oben genannten Vorgabe eher um eine architektonische Aufgabe: Die Arkadenzeile des Friedhofs musste einen imposanten Abschluss erhalten, eigentlich war es eine Frage der Raumplanung. Der Gewinner war die gemeinsame Arbeit des Architekten Jenő Lechner und des Bildhauers Richárd Füredi.

In seinem Testament legte Jókai außerdem fest, dass das Innere seines Grabes nicht abgedeckt werden dürfe – die Künstler gehorchten dem und beschlossen, dass das Grundkonzept eine kreisförmig verlaufende Säulenreihe sein sollte, zu der auch ein Rosengarten gehörte. Und warum ein Rosengarten? Denn auch das haben die Designer berücksichtigt

Der Schriftsteller war für die Rosen da, er liebte sie leidenschaftlich.

Die zeitgenössischen Künstler waren jedoch nicht zufrieden. Sie beklagten, dass der Kursplan nicht monumental genug sei. Sie glaubten, dass ein Denkmal nach dem Zeitgeschmack in dieser Hinsicht kein Denkmal sei. Die Macher gaben schließlich nach und modifizierten das Erscheinungsbild, an der ursprünglichen Idee änderte sich jedoch nichts.

Wenn du dich an mich erinnerst

Fast die gesamte Oberfläche des Gebäudes ist schmucklos, lediglich an der Außenseite ist eine Inschrift zu lesen, die aus Jókais Schrift „Das Echo von vierzig Jahren“ stammt und seine Gedanken zur Unsterblichkeit widerspiegelt:

„Was Seele in mir ist, geht mit dir. Es wird immer zwischen euch da sein. Du wirst es unter deinen Blumen finden, wenn sie verwelken; Du wirst es im Baumblatt finden, wenn es fällt; Du wirst es in der Abendglocke hören, wenn es verklingt, und wenn du dich an mich erinnerst, werde ich dir immer von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.“

Leider wurde die Verwirklichung des Plans durch finanzielle Probleme behindert, doch schließlich nahm der Kulturminister, Graf Kunó Klebelsberg, die Angelegenheit im Jahr 1928 selbst in die Hand, und zwar teilweise durch öffentliche Spenden, aber auch mit der Unterstützung von Durch die Zusammenarbeit mit der Hauptstadt Székes und dem Kulturministerium gelang es, die notwendigen finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, und so wurde am 2. Juni 1929 feierlich der aus Süttőer Kalkstein errichtete Grabstein mit einem Durchmesser von 15 Metern übergeben.

Index

Ausgewähltes Bild: Országút