Die Niederländer gingen in der siebten Minute durch einen Schuss von Xavi Simons in Führung, zehn Minuten später glich Harry Kane per Elfmeter aus. Nach der vergnüglichen ersten Halbzeit erlebten die Zuschauer eine deutlich verhaltenere zweite Halbzeit, dann entschied der in der Verlängerung eingewechselte Ollie Watkins das Spiel.
Das Spiel begann erwartungsgemäß besonders zügig, die Niederländer waren etwas aktiver. Auch wenn es zu Spielbeginn noch nicht allzu viel Aufregung gab, gingen die Oranje dank Simons' Einzelblitz dennoch in Führung, da er nach Balleroberung das Geschehen mit einem treffsicheren Schuss selbst beendete. Im Nachteil schalteten die Engländer einen höheren Gang ein und glichen wie in den beiden vorangegangenen Ausscheidungsspielen schnell von 11 aus aus. Die Guards der Three Lions blieben in Schwung und zeigten ihre bisher beste Leistung in diesem kontinentalen Wettbewerb, so dass sie fast sofort die Wende hätten schaffen können, aber Fodens knapper Versuch ging vergeblich an Verbruggen vorbei, der Running Back Dumfries stoppte den Ball auf dem Torlinie. Der niederländische Verteidiger wäre dann fast zum Protagonisten vor dem anderen Tor geworden, weil er nach einer Ecke rechts die Latte köpfte.
In der vergnüglichen Begegnung zeigten beide Mannschaften ein torgefährliches und dynamisches Spiel, wobei die niederländischen Aktionen zwar ebenfalls erfolgsversprechend waren, jedoch seltener liefen, so dass die Inselbewohner nicht nur mehr Ballbesitz hatten, sondern auch gefährlicher waren.
Unter anderem dank Foden, der mit großem Enthusiasmus Fußball spielte und in den Minuten vor der Pause zweimal auf die rechte Ecke zielte, das erste Mal nur den Außenpfosten traf und das zweite von Verbruggen pariert wurde.
Auch nach dem Halbzeitwechsel blieb die englische Überlegenheit bestehen, doch in dieser Phase erwies sie sich als fruchtlos, da das Spiel deutlich ruhiger wurde und die Mannschaften weniger Risiken eingingen. Das niederländische Mittelfeld achtete deutlich stärker auf Stabilität als in der ersten Halbzeit, so dass den Engländern kein Freiraum mehr zum Umherlaufen des Feldes blieb, in vielen Fällen blieb nur die Möglichkeit eines Rückpasses. Da auch die Abwehr im Schlamm lag, hatten die Torhüter nichts zu tun. Wir mussten fast zwanzig Minuten auf die erste Chance warten, als Van Dijk nach einem Freistoß aus fünf Metern mit dem Knie auf das Tor schoss, Pickford aber in Alarmbereitschaft war. Ab der 70. Minute drehten sich die Würfel, die orangefarbenen Trikots spielten Fußball in steriler Felddominanz, trotzdem war England näher am Siegtor, doch vor Sakas Tor war Walker knapp unvorbereitet.
Als es so aussah, als würde das Halbfinale in der Verlängerung enden, entschied Watkins unerwartet das Spiel für England, sodass sie sich auf ihr zweites europäisches Finale in Folge vorbereiten können.
Im Finale, das am Sonntag um 21:00 Uhr beginnt, warten die Spanier, die bei der diesjährigen EM zu 100 Prozent stehen und mit ihren drei EM-Titeln an der Spitze stehen, auf die Engländer, die sich auf ihr zweites Finale in Folge vorbereiten .
EM-Halbfinale, Ergebnis:
England-Niederlande 2:1 (1:1)
Dortmund, Signal Iduna Park, 60.926 Zuschauer, angeführt von: Felix Zwayer (Deutschland)
Torschützen: Kane (18., ab 11.), Watkins (91.) und Simons (7.)
Gelbe Karte: Bellingham (72.), Saka (86.), Trippier (94.) und Dumfries (17.), van Dijk (87.), Simons (91.)
England: Pickford – Walker, Guehi, Stones, Trippier (Shaw, in der Pause) – Rice, Mainoo (Gallagher, 93), Saka (Konsa, 93) – Bellingham, Foden (Palmer, 80), Kane (Watkins, 80.)
Niederlande: Verbruggen – Dumfries (Zirkzee, 93), van Dijk, de Vrij, Ake – Reijnders, Schouten, Simons (Brobbey, 93) – Malen (Weghorst, in der Pause), Gakpo, Depay (Veerman, 35)
MTI