Das nennt man Demokratie.

„Olt hat jetzt reichlich Wasser und ist goldbraun. Nachts hat es viel geregnet. Es ist schlampig. Wie fast immer seit dreißig Jahren.

Frühstückskaffee und Mineralwasser. Artesia – »puritate vulcanica« – natürlich und natürlich versuche ich den ersten Schluck zu nehmen, das wäre schön, aber mir bleibt der Verschluss immer wieder in der Nase stecken, weil man den Verschluss nicht einfach abschrauben kann, sondern muss Bleiben Sie am Hals der Plastikflasche, dort sollte es unbedingt bleiben, denn es dient dem Umweltschutz.

Ich drehe es eine Weile um und suche nach einem Platz für meine Nase, dann reiße ich es nervös ab und werfe es in den Müll, den Verschluss einzeln, in den letzten etwa fünfzig Jahren habe ich weder den Verschluss noch die Flasche weggeworfen separat in den Müll, aber da es sich nicht abschrauben lässt, habe ich es immer getan.

Umweltschutz.

Das ist eine Ersatzhandlung, wie heutzutage fast alles. Substitution, Geschwätz, Dummheit, die Apotheose des Dummen, des Inkompetenten und des Unnötigen. Umweltschutz, Tierschutz.

Der Weg zum Lager betrug für mich vielleicht einen Kilometer, bis ich dort ankam, hielt ich ständig Ausschau nach Bären, ich hatte Angst vor Bären. Überall hängen Schilder: „Vorsicht!“ Bärengefahr!‘ Denn Bären kommen in besiedelte Gebiete und vermüllen hier. Warum das? Dies liegt daran, dass konservativen Schätzungen zufolge zwei- bis zweieinhalbmal so viele Bären leben, wie sie sollten, verglichen mit der Fähigkeit des Gebiets, Wild zu beherbergen. Dann gehen sie in die Vororte von Brasó, um Müll einzusammeln. Und überall. Und fast jeden Tag wird jemand angegriffen.

Gerade wurde ein neunzehnjähriges Mädchen von einer kleineren Bärin getötet. Das Mädchen kletterte auf einen Berg. Gestorben. Und der örtliche Berufsjäger erschoss den Bären, weil der Bär sich an der Leiche des Mädchens labte. Es gibt nichts Gefährlicheres und Schrecklicheres, als wenn ein wildes Tier menschliches Fleisch ergreift. Also tat der Jäger seine Arbeit und erschoss das Raubtier. Und was geschah als nächstes? Der Jäger wurde wegen Wilderei verhaftet. Der Leiter der grünen NGO konnte „Leben für Leben“ erklären, dass nichts zu tun sei.

Es wäre schön, wenn einmal, nur einmal, das Leben dieser Grünpflanzen aufs Spiel gesetzt würde. Aber so wird es nie sein. Sie sitzen in Brüssel und überall in einer Großstadt und sagen, was getan werden kann und was nicht.

Ist diese Situation gut für die Menschen? Nein, es ist nicht gut. Ist es gut für Bären? Nein, es ist auch nicht gut für sie. Für wen ist es gut? Für dummes und unnötiges Grünzeug. Diejenigen, die nicht einmal den Verschluss von der Flasche abschrauben können und denken, sie hätten der Welt eine gute Tat getan. Das ist ihre Obsession. Der Welt Gutes tun. Unaufhörlich für die „Öffentlichkeit“, soziale Sensibilität, Umweltschutz, Tierschutz arbeiten, lasst uns beim Beton bleiben, Tomatensaft über die weltberühmten Werke in Museen gießen, dadurch wird alles besser, und lasst uns das alles fleißig verbreiten und kontinuierlich in den sozialen Medien.

Heutzutage produzieren wir uns zwanghaft überall, zum Beispiel in den sozialen Medien.

Die gesellschaftliche Totalität wird unserer eigenen Produktion untergeordnet. Jeder produziert sich, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Der Zwang zur Selbstproduktion führt zu einer Krise der Gemeinschaft. Die sogenannte „Gemeinschaft“, auf die sie heute überall schwören, ist nichts anderes als die reduzierte Form der Gemeinschaft, ihre Waren- und Konsumversion. Es fehlt jegliche symbolische Bindungskraft.

Byung-Chul Han schreibt dies in einem seiner Meisterwerke, seinem Essay „The Disappearance of Rite“. Ja. Und wenn in etwas eine kleine symbolische Bindungskraft steckt, wird es ausgelacht und beleidigt. Ja, heutzutage reden sich alle inkompetenten Idioten in alles hinein, und das nennt man Demokratie. Eine schreckliche, humorlose, verzweifelte Parodie auf die Demokratie…“

Der gesamte Artikel kann in Magyar Nemzet gelesen werden!

Beitragsbild: Tamás Kaszás / Inhaltsverzeichnis