Die St.-Michaels-Kirche in Cluj-Napoca hat offiziell den Europa-Nostra-Preis erhalten: Die Gedenktafel zur Anerkennung ist nun an der Wand neben dem Eingang angebracht.
Als Eröffnungsfeier der Ungarischen Tage in Cluj-Napoca wurde in feierlichem Rahmen die Gedenktafel eingeweiht, die nun allen Passanten signalisiert: Die St.-Michaels-Kirche ist eines der außergewöhnlichsten Baudenkmäler Europas. Die als Zusammenschluss von 200 Nichtregierungsorganisationen gegründete Organisation Europa Nostra zeichnet seit 1978 Denkmalrestaurierungen aus und ist seit 2002 eine offizielle Auszeichnung der Europäischen Union. Im Jahr 2024 wurde die bronzene Gedenktafel an der Wand der St.-Michael-Kirche in Cluj-Napoca angebracht, als Anerkennung für die umfangreichen Renovierungsarbeiten, die vor zwei Jahren abgeschlossen wurden.
Die Zeremonie begann mit den Worten von Bischof Áron Márton: Die Kirche, die seit 600 Jahren besteht, ist seit Generationen ein Zuhause. Es war Zeuge von Kriegen, Frieden, Brudermord und Bündnissen und ist heute zum Symbol des Überlebens allen Widrigkeiten zum Trotz geworden. Mit seinem 76 Meter hohen Turm ragt es gen Himmel und verkündet so die höhere Berufung des Menschen.
Das sagte Erzdiakon Attila László
Trotz aller Vergänglichkeit erinnert uns die St.-Michaels-Kirche an die Ewigkeit. Heute schaut uns ganz Europa zu. Es ist ein Tag des Dankes und der Dankbarkeit dafür, dass wir Gottes Begleiter bei der Wiederherstellung der Kirche waren. Die Szent-Mihály-Kirche ist ein Zufluchtsort für die Menschen in Siebenbürgen, daher freuen wir uns alle über die Auszeichnung am 30. Mai.
Oláh Emese, stellvertretender Bürgermeister von Cluj-Napoca, begrüßte die Versammlung im Namen der Gemeinde. Er erinnerte daran, dass wir uns vor gerade einmal zwei Jahren, ebenfalls im Rahmen der Ungarischen Tage in Cluj, für den Abschluss der Renovierungsarbeiten bedanken konnten, und jetzt schulden wir noch einmal Dank, denn das, was hier passiert ist, wird ein bedeutender Meilenstein sein unsere Kultur und Geschichte. Die St.-Michael-Kirche ist ein Juwel, ein Zeugnis, ein lebendiges Symbol und nicht nur ein Ort der Anbetung. Der Ausdruck des Glaubens der Gemeinschaft, des Erbes der Vergangenheit und der Gegenwart für die Zukunft. Wie der stellvertretende Bürgermeister es ausdrückte:
Der Europa-Nostra-Preis ist eine Anerkennung für Renovierer, eigentlich aber für ganz Siebenbürgen.
An der Veranstaltung nahm auch Graham Bell, Mitglied des Kuratoriums des Europa Nostra Award, teil, der seine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck brachte, dass er Teil der Feierlichkeiten der Gemeinschaft war. Er betonte, dass es sich bei der Renovierung der Kirche nicht um gewöhnliche Arbeiten handele. Vierzig Länder haben heute ihre Grüße nach Cluj geschickt, nicht wegen dem, was sie hier erreicht haben, sondern wegen der Art und Weise, wie sie es erreicht haben, betonte er. Diese Arbeit war ein Zeugnis, das auf die Gemeinschaft des Leibes Christi hinweist, da wir dies alles gemeinsam erreicht haben. Graham Bell betonte, dass bauliche Eingriffe wichtig seien, das Besondere an der St.-Michael-Kirche aber im Unsichtbaren liege. „Wirklich siebenbürgisch, wirklich deins.“ Glaube, Werte, Vision: Das ist es, was sie künftigen Generationen hinterlassen“, sagte er.
Die Ingenieure Dorottya Makay und Ádám Maksai leiteten die Renovierungsarbeiten. In ihrer Begrüßung fassten sie den Ablauf des Projekts zusammen und betonten, dass der Zweck von allem nichts anderes ist, als dass Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft zusammenarbeiten. Es war eine große Herausforderung. Modernste Technologien wurden mit traditionellen architektonischen Methoden kombiniert und so ein Lebensraum für die nächsten Generationen geschaffen.
Die Zeremonie endete mit einem Konzert des Kinderchors Zoltán Kodály aus Marosszék, ausgezeichnet mit dem Ungarischen Kulturerbepreis. Beim Verlassen der Kirche können wir nun stolz verkünden:
Sechs Europa-Nostra-Auszeichnungen sind mit der geschätzten Stadt verbunden.
Die neueste Auszeichnung, die St.-Michaels-Kirchenauszeichnung, kann ab heute an der Wand rechts vom Eingang bewundert werden.
Ausgewähltes Bild: Anita Reményik/Maszol