Bisher haben in der Slowakei 2.713 Ärzte ihre Kündigungen eingereicht, weil ihre Gehälter nicht ausreichend gestiegen sind.
Die Gewerkschaft einigte sich mit der Vorgängerregierung darauf, dass die Löhne im nächsten Jahr um 9,7 Prozent steigen würden, doch im Rahmen des Haushaltskonsolidierungspakets stimmte das Parlament nur für eine Erhöhung um 3 Prozent. Dieser wurde später vom Gesundheitsministerium auf 6,4 Prozent angehoben.
Die Ärzte haben begonnen, ihre Rücktritte einzureichen, davon sind 33-34 Krankenhäuser betroffen. Der Präsident der Ärztegewerkschaft, Peter Visolajsky, sagte, die Kündigungsfrist betrage zwei Monate und man hoffe, dass die Regierung die Situation bis dahin klären werde.
Nach den aktuellen Aussagen besteht dafür keine große Chance: Gesundheitsminister Kamil Sasko sagte, er sei bereit, die Verhandlungen mit der Gewerkschaft fortzusetzen, die „durch konkrete Schritte zu einer Verbesserung der Gesundheitssituation führen würden“, kann er aber nicht die Lohnkorrektur nicht weiter erhöhen. Er wird sich am Mittwoch auch mit den Leitern der betroffenen Krankenhäuser beraten.
Das durchschnittliche Gehalt von Ärzten in der Slowakei beträgt mittlerweile fast 4.900 Euro (umgerechnet fast 2 Millionen HUF), was mehr als dem Dreifachen des durchschnittlichen Gehalts in der Slowakei entspricht. Dieses Verhältnis ist in der Slowakei unter den Ländern der Region am höchsten. Die vom Gesundheitsministerium vorgeschlagene Erhöhung würde 300 Euro mehr pro Monat bedeuten.
Solch heftige Proteste sind in der Slowakei keine Seltenheit: 2.100 Ärzte reichten vor zwei Jahren ihren Rücktritt ein und einigten sich dann noch vor Ablauf der Kündigungsfrist auf ihre Forderungen. Dies ist die Vereinbarung, die die Gewerkschaft nun durchsetzen will.
MTI
Titelbild: MTI