Es ist schwer zu zählen, wie viele Korruptionsskandale in der Hauptstadt ausgebrochen sind, seit der linke Flügel unter Gergely Karácsony 2019 die Kontrolle über Budapest übernommen hat.
Es sieht so aus, als würden die Korruptionsfälle, die in den letzten Jahren im Rampenlicht standen und von denen Magyar Nemzet eine Zusammenstellung zusammengestellt hat, die Linke in der Hauptstadt unter sich begraben.
Wenn es um Korruptionsfälle geht, reicht es zu denken, dass viele Fälle die Ebene der großen Politik erreichen, ein gutes Beispiel dafür ist der Parkskandal in Zugló.
In diesem Fall wurden auch echte sozialistische Größen angeklagt, darunter Csaba Horváth, der ehemalige Bürgermeister von Zugló, Csaba Tóth, ein starker Mann der örtlichen Sozialisten, der Parlamentsabgeordnete Zsolt Molnár und der ehemalige Minister Ferenc Baja. Nach Angaben des Kronzeugen des Falles erhielten die Oppositionspolitiker insgesamt 300 Millionen Forint an Bestechungsgeldern. Zsolt Fuzik, SYS IT Services Kft. Er war ein ehemaliger einflussreicher Kollege, der 2021 von den NAV-Mitarbeitern wegen eines Steuerbetrugsfalls suspendiert wurde.
Der Mann bot jedoch einen Deal an und erzählte in einer durch Lügendetektoren überprüften Aussage ausführlich, wie und wie viel Korruptionsgelder an die oben genannten Politiker geflossen seien.
In Fuziks Aussage ging er auch auf eine mysteriöse, lange Zeit „unsichtbare“ Person ein, einen gewissen Z. Zsolt, der als Schlüsselfigur im Parkpflegegeschäft der Hauptstadt gilt. Pannon Park Forest Kft. Sein früherer Besitzer wurde im März festgenommen und die Steuerbehörden verdächtigen ihn und seine Mitarbeiter, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben, weil sie in einer kriminellen Vereinigung Rechnungen verkauft, Haushaltsbetrug begangen und andere Straftaten begangen haben, die einen besonders großen finanziellen Schaden verursacht haben. Das Verfahren steht im Zusammenhang mit der NAV-Aktion, bei der im Zuge der Abwicklung einer Rechnungsfabrik unter anderem ein seltener Ferrari und ein Lamborghini beschlagnahmt wurden. Im Kofferraum eines der Autos wurde eine Million Euro gefunden.
Neben Fuzik knüpfte Zsolt Z auch Beziehungen zu linken Politikern und Kommunen. Es ist bekannt, dass Molnár seit Jahrzehnten ein sehr gutes Verhältnis zu Zsolt Z pflegt, auch ihre Frauen hatten vor Jahren ein gemeinsames Unternehmen.
Zu den betroffenen Bezirken gehören unter anderem Újbuda, Zugló, II. Bezirk, Újpest und Óbuda ebenfalls. Presseinformationen zufolge hat die zentrale ermittelnde Generalstaatsanwaltschaft, die den Korruptionsfall des Bürgermeisters von Óbuda und seiner Mitarbeiter untersucht, im Rahmen einer der Ermittlungen auch einen Auftrag für Parkpflege-/Gartenarbeiten von der Gemeinde erhalten.
Der Korruptionsfall Óbuda wurde vor einigen Jahren in den Aufnahmen von Anonymous erstmals öffentlich bekannt.
Die maskierte Person veröffentlichte beispielsweise versteckte Kameraaufnahmen von mutmaßlich Korruptionsgeldern, die in einem Auto gezählt wurden. Im Video ist deutlich zu erkennen, wie die Beträge in Papiertüten verpackt wurden. Nach Angaben der maskierten Figur III. es handelte sich um Gelder, die aus den Anordnungen der Kreisgemeinde umverteilt wurden.
Im März wurden die ersten Tatverdächtigen festgenommen, die Zahl der Beteiligten wuchs im Laufe der Zeit auf siebzehn. Im Verdacht stehen überteuerte und fiktive Verträge sowie die Umverteilung von Bestechungsgeldern in dreistelliger Millionenhöhe. Der Skandal erschütterte Bürgermeister László Kiss und seinen kürzlich zurückgetretenen Stellvertreter Csaba Czeglédy. Beide wurden festgenommen und unter anderem der Amtsbestechung verdächtigt.
Anonymous ließ nicht nur Informationen über den Kriminalfall in Óbuda durchsickern, sondern auch über die pikanten Details des sogenannten Rathausskandals. Aus den von der maskierten Person veröffentlichten Audiomaterialien und anderen veröffentlichten Informationen wurde klar, dass sie das Rathaus gegen eine milliardenschwere „Provision“ verkaufen wollten. Darüber hinaus ergab sich aufgrund der aufgezeichneten Gespräche das Bild, dass in der Hauptstadt zusätzlich zum Verkaufsplan des Rathauses ein genau definierter, auf Immobilienverkäufe spezialisierter Kreis ein „Provisionssystem“, also ein Bestechungssystem, betrieb.
Das National Bureau of Investigation (NNI), das den Verdacht der Einflussnahme und Einflussnahme untersucht, hat bisher vier Verdächtige befragt. Einer von ihnen ist Zsolt Berki, der als Schlüsselfigur im Korruptionsskandal gelten kann. Den bisher veröffentlichten Daten zufolge nahm der Mann, der grundsätzlich ohne offizielle Position agiert, im Zusammenhang mit dem Rathausprojekt und mehreren anderen Immobilientransaktionen in Budapest Kontakt zu mehreren in Ungarn bekannten Wirtschaftskreisen auf.
Der als Lánchíd-Skandal und die Rechnungsfabrik der Hauptstadt bekannte Kriminalfall reicht bis zur Budapester Stadtregierung.
Dieser Fall begann mit dem Scheitern einer Rechnungsfabrik, hinter der ein ehemaliger Anwalt stand: Vig Mór. Später stellte sich heraus, dass zwischen November 2020 und Juli 2022, also in der Weihnachtszeit, die A-Híd Zrt., die die Kettenbrücke renoviert, tätig war. Er überwies 1,4 Milliarden HUF an Vig Mórs Unternehmen Sunstrike Ungarn Kft. Davon wurden 900 Mio. HUF auf Vigs Privatkonto und auf das Treuhandkonto seines Anwalts überwiesen. Dem Verdacht zufolge erfolgten die Überweisungen auf die mit Vig Mór verbundenen Konten typischerweise an denselben Tagen wie die Tage, an denen die Gelder von A-Híd Zrt. bei Sunstrike Kft. eintrafen, und die Beträge wurden in bar von den Konten abgebucht innerhalb kurzer Zeit. In Vig Mórs charakteristischer Untersuchung von Rechnungsverkäufen gibt es mehrere Verdächtige.
Der eigentliche Wendepunkt in dem Fall ereignete sich, nachdem eine unbekannte Person einen Brief an den ehemaligen Regierungsbeauftragten zur Rechenschaftspflicht, Gyula Budai, schickte. In dem Brief hieß es, Mór Vig sei zum Büro des Sicherheitsunternehmens im Mammut-Einkaufszentrum gegangen, um die aus der Lánchíd-Investition abgepumpten und dann in Form von Bargeld abgehobenen Beträge „abzurechnen“. Nach Angaben des Briefschreibers kam es zu der „Vereinbarung“ zwischen dem Firmenchef und dem Ex-Anwalt. Laut Budai ist das Sicherheitsunternehmen aufgrund familiärer Bindungen auch mit der A-Híd Zrt. verbunden, die die Renovierung durchführt.
Was die ganze Geschichte aber noch verdächtiger macht, ist, dass der Briefschreiber weiß, dass erhebliche Summen an den linken Flügel der Hauptstadt geflossen sind.
Der frühere Regierungsbeauftragte für Rechenschaftspflicht erstattete daraufhin Anzeige, und das National Bureau of Investigation ordnete eine Untersuchung wegen des Verdachts der Amtsbestechung an. Die Polizei übergab den Fall schließlich an die NAV, die seit letztem Jahr den Fall der Rechnungsfabrik wegen des Verdachts auf Haushaltsbetrug untersucht und deren Mitarbeiter im November 2023 auch Vig Mór festnahmen.
Titelbild: Gergely Kárácsony und Csaba Horváth
Quelle: MTI/Zoltán Máthé