Selbst während der durch die Epidemie verursachten Wirtschaftskrise hat die Regierung keine Sparmaßnahmen eingeleitet. Dafür gab es bisher keinen Präzedenzfall, denn vor 2010 versuchte die linksliberale Regierung allen Schwierigkeiten durch eine Erhöhung der Belastungen der Lohn- und Gehaltsempfänger sowie der heimischen Unternehmen zu begegnen.

Fast täglich erscheinen makroökonomische Daten, die beredt beweisen, dass das Land die durch die Coronavirus-Epidemie verursachte Krise hinter sich gelassen hat. Die Einschränkungen aufgrund des Virus machten Familien und Unternehmen das Leben schwer, aber die Einschränkungen wurden diesmal nicht umgesetzt, so wie wir dieses Wort seit 2010 fast vergessen könnten.

Bisher habe es kein Beispiel dafür gegeben, dass auf eine schwere Wirtschaftskrise kein Sparkurs folgte, schrieb der Bundesverband der kinderreichen Familien in seiner Erklärung bereits im Sommer. In der Tat, wenn wir auf die Zeit der linksliberalen Regierung zurückblicken, wurden die Bevölkerung und die Unternehmen mehr als einmal betrogen.

Nach dem Regierungswechsel im Jahr 2002 hat das MSZP-SZDSZ-Kabinett – allen Versprechungen zum Trotz – das erfolgreiche und äußerst beliebte Wohnungsbauprogramm von Fidesz ausgeblutet. Dann stürzte Ferenc Gyurcsány Péter Medgyessy und übernahm die Macht. Unverantwortliche Regierungsführung verursachte eine Finanzkrise, und im Sommer 2006 – nach den Wahlen – kamen die Sparmaßnahmen.

Eine beträchtliche Anzahl von ihnen bringt das Leben von Familien in eine schwierige Situation. So war es zum Beispiel „Taschenschnitt“, dass der Preis für Haushaltsgas um durchschnittlich 30 Prozent und für Strom um 10 bis 14 Prozent erhöht wurde. Personen mit einem Jahreseinkommen von über sechs Millionen Forint mussten eine besondere Solidaritätssteuer von vier Prozent zahlen, aber auch die Umsatzsteuer wurde erhöht. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb damals, seit der Vereidigung der zweiten Gyurcsány-Regierung sei kein Tag vergangen, an dem die zehn Millionen Ungarn nicht mit Hiobsbotschaften konfrontiert würden, die sie dann im Portemonnaie spüren.

Trotz der rücksichtslosen Maßnahmen kam das Land nicht wieder auf die Beine, denn die 2008 ausgebrochene Finanzkrise traf unser Land in einem furchtbar schwachen Zustand. Deshalb musste ein Giga-Kredit beim Internationalen Währungsfonds und der Weltbank aufgenommen werden, und dann führte die Bajnai-Regierung neue Restriktionen ein. Damals wurde im öffentlichen Dienst das 13. Monatsgehalt abgeschafft, ebenso die 13. Monatsrente.

Die Zeit für die Verwendung von Krankengeld, Gyes und Gyed hat sich ebenfalls verringert. Die bisherige Wohnbauförderung wurde ebenso abgeschafft wie der Gaspreis und die Fernwärmevergütung.

Nach 2010 hat die Orbán-Regierung eine ganz andere Politik eingeschlagen, die vor allem Familien unterstützt. Eine große Hilfe war zum Beispiel die damals sehr mutige Overhead-Reduktion. Dank der Maßnahme wurden die Einzelhandelspreise für Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasserversorgungsleistungen insgesamt um 25 Prozent gesenkt.

Seither gab es keine Preiserhöhung und im europäischen Vergleich zahlen ungarische Verbraucher immer noch einen der günstigsten Energiepreise. Die 15-prozentige persönliche Einkommenssteuer trug auch dazu bei, dass mehr Geld bei den Haushalten verblieb. Die steuerlichen Familienvorteile, die nicht rückzahlbaren Millionenbeträge für Hausbau und Renovierung, ergänzt durch die Babybeihilfe, helfen sowohl der Baubranche als auch der Kinderwunsch. Große Familien können sich mit einem staatlichen Zuschuss ein siebensitziges Auto kaufen, was ebenfalls als beispielloser Schritt gilt. Frauen können nach vierzig Jahren Erwerbstätigkeit in Rente gehen, während Mütter mit vier oder mehr Kindern keine Einkommensteuer zahlen müssen. Ab kommendem Jahr können auch Beschäftigte unter 25 Jahren von dieser Entlastung profitieren. Ebenfalls beispiellos ist der Regierungsbeschluss, der Anfang 2022 die in diesem Jahr gezahlte persönliche Einkommenssteuer an Familien zurückzahlen wird, die Kinder erziehen.

Der Wiederaufbau der 13. Monatsrente hat begonnen, zudem ermöglicht das hervorragende Wirtschaftswachstum seit Jahren die Zahlung des Rentenbeitrags. Auch die Forint-Umrechnung von Fremdwährungskrediten war eine große Hilfe für Familien, was die monatlichen Raten planbar machte.

Quelle: Magyar Nemzet
Bild: Máté Bach