Péter Magyar, Vizepräsident der Tisza-Partei „Lasst uns unsere Kinder schützen!“ Sie übernehmen politische Verantwortung!“ Am Freitagabend organisierte er eine Demonstration vor dem Innenministerium, Tibor Attila Nagy äußerte sich dazu.

Mit Index sprach der Politikanalyst unter anderem darüber, wie erfolgreich er die Demonstration einschätzt, ob er Péter Magyar für einen rechten oder linken Politiker hält und warum Momentum dem Vizepräsidenten der Tisza-Partei so nahe steht.

Péter Magyar führte am Freitagabend eine weitere Demonstration vor dem Gebäude des Innenministeriums durch. Die Demonstration trug den Titel „Schützt unsere Kinder!“ Sie übernehmen politische Verantwortung!“ wurde unter dem Titel organisiert, eine echte Kinderschutzreform, den Rücktritt von Innenminister Sándor Pintér und den Rücktritt der Regierung zu fordern.

Der Politologe Tibor Attila Nagy sagte gegenüber Index über am

„Vor ein paar Tagen sind so viele Menschen zu einem einzigen Anruf erschienen, dass die anderen Oppositionsparteien zusammen nicht einmal davon träumen können.“ Zu den DK-Párbeszéd-MSZP-Treffen kamen früher deutlich weniger Menschen als zur Demonstration von Péter Magyar. Das ist ein ernstes Warnsignal für Klara Dobrev.“

Péter Magyar, der Ex-Ehemann des ehemaligen Justizministers, forderte am Freitag bei einer Demonstration vor dem Gebäude des Innenministeriums in Budapest die Schaffung eines funktionierenden Kinderschutzsystems, das Kinder wirklich schützt.

Der Redner forderte vor seinem Publikum außerdem, dass sich die Regierung und der für die Aufrechterhaltung des Kinderschutznetzwerks zuständige Innenminister Sándor Pintér endlich bei den Kindern entschuldigen, die im Kinderheim in Bicske pädophilen Missbrauch erlitten haben. Gleichzeitig forderte er den Innenminister auf, in den Ruhestand zu gehen, da er seinen Aufgaben nicht nachkommen könne, neben der Polizei sei er auch für Bildung und Gesundheit zuständig.

Der Redner war der Ansicht, dass das von der Regierung verabschiedete Paket von Kinderschutzgesetzen das Problem nicht löst, sondern lediglich die Verantwortung auf die Gerichte überträgt. Denn Verschärfungen wirken nicht abschreckend, sondern umso mehr, wenn tatsächlich die Gefahr eines Scheiterns besteht. In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass im Fall eines seit acht Monaten bekannten pädophilen Verbrechens die erste Zeugenvernehmung und die Festnahme des Verdächtigen erst stattfand, nachdem dieser den Fall in einem Facebook-Post öffentlich gemacht hatte.

Ihm zufolge bestünde die wirkliche Lösung darin, eine Polizeieinheit zu schaffen, die sich direkt mit pädophilen Straftaten befasst, und die Unterfinanzierung von Kinderschutzeinrichtungen zu beseitigen. Denn heute seien halb so viele Fachkräfte im Netzwerk tätig, als nötig wären, sagte Péter Magyar bei der Demonstration.

In den letzten 14 Jahren hat der Politologe keine so große Bewegung innerhalb der Opposition gesehen wie die von Péter Magyar.

Ihm zufolge sei es in den letzten Jahren keiner Oppositionspartei gelungen, die Menschen so zu begeistern wie dem Vizepräsidenten der Tisza-Partei.

Der Experte hält die Demonstration für einen Mobilisierungserfolg, da sich Péter Magyar plötzlich für eine weitere Demonstration in der Hauptstadt entschieden hatte und ihm nur wenige Tage Zeit hatten, die Veranstaltung zu organisieren. Wie er sagte, traue sich Fidesz vorerst nicht, solche Treffen abzuhalten. Zwar sei am Kossuth-Platz nicht so viel Andrang gewesen wie am 6. April, aber das sei seiner Meinung nach auch nicht das Ziel gewesen. Er glaubt, dass es bei der Demonstration am Freitag vor dem Innenministerium darum ging, dass Péter Magyar zeigte, dass er ein würdiger Konkurrent des Fidesz sein kann.

„Die Opposition schien der Regierung grundsätzlich machtlos gegenüber, doch Péter Magyar gibt den Menschen Hoffnung, dass sie die Chance haben, Ministerpräsident Viktor Orbán zu stürzen.“

er fügte hinzu.

Laut Tibor Attila Nagy ist der Vizepräsident der Tisza-Partei zu einem bedeutenden politischen Akteur geworden, der innerhalb der Opposition nicht zu übersehen ist.

„Péter Magyar hat wieder seine Stärke gezeigt, er hat gezeigt, dass die Massen hinter ihm stehen.“ Wir wissen noch nicht genau, wie viel das am 9. Juni an Stimmen wert sein wird, aber es ist klar, dass es sich lohnt.“

Péter Magyar will nicht Fidesz 2.0 sein

Die Opposition hält Péter Magyar für einen Sympathisanten des Fidesz, während die Regierungspartei Péter Magyar für einen linken Politiker hält. Nach Ansicht von Tibor Attila Nagy geht es den Anhängern des Tisza-Partei-Vizepräsidenten nicht mehr darum, ob Péter Magyar rechts oder links ist, sondern darum, ob sie mit seiner Hilfe die Orbán-Regierung ersetzen können.

Der Politologe sieht, dass Péter Magyar vor allem diejenigen anspricht, die die Regierung wechseln.

Tibor Attila Nagy, Tibor Attila Nagy, sagte gegenüber Index, dass der stellvertretende Vorsitzende der Tisza-Partei „nicht mehr nur Fidesz 2.0 sein will, sondern auch eine Geste gegenüber den linken Wählern machen will.“ Als Beispiele nannte er die Erhöhung des Familiengeldes und die Anhebung der Löhne der Arbeitnehmer im Kinderschutz- und Sozialbereich, die typischerweise zu den Forderungen der Linken gehören. Laut Tibor Attila Nagy geht es nicht um das ideologische Feld, sondern darum, ob der Vizepräsident der Tisza-Partei zeigen kann, dass seine Partei die kompetenteste und stärkste Organisation gegen Viktor Orbán ist.

Péter Magyar

Péter Magyar, der Ex-Ehemann des ehemaligen Justizministers, spricht bei einer Demonstration vor dem Gebäude des Innenministeriums in Budapest am 26. April 2024. Péter Magyar forderte auf der Demonstration den Aufbau eines funktionierenden Kinderschutzsystems, das Kinder wirklich schützt. MTI/Tibor Illyés

Momentum steht vor dem politischen Tod

Anna Donáth nahm auch an der Freitagabenddemonstration des Vizepräsidenten der Tisza-Partei teil. Tibor Attila Nagy erklärte, dass er nicht wirklich wisse, wohin mit der Politisierung von Momentum. Laut dem Politologen will Péter Magyar einen politischen Mord an der Partei begehen und ihr auch Wähler wegnehmen.

Momentum steht dem politischen Tod mit scharfen Augen gegenüber, im Vergleich dazu bereiten sie die Bühne für Péter Magyar. Ich verstehe sie wirklich nicht

- sagte Tibor Attila Nagy.

Der politische Analyst fügte hinzu: Indem Momentum sich spektakulär dem Vizepräsidenten der Tisza-Partei nähert, definieren sie sich im Vergleich zu Péter Magyar. Ihm zufolge würde der Wähler in diesem Fall lieber für das Original stimmen.

MTI/Index

Ausgewähltes Bild: Péter Magyar, Ex-Ehemann des ehemaligen Justizministers (b3) und Kitty Szilágyi, Vorstandsmitglied der Zivilbasis, Kindergärtnerin (b4) bei der Demonstration vor dem Gebäude des Innenministeriums, in Budapest am 26. April 2024. Péter Magyar forderte auf der Demonstration den Aufbau eines funktionierenden Kinderschutzsystems, das Kinder wirklich schützt. MTI/Tibor Illyés