Das gegenseitige Werben von Gergely Karácsony und Péter Márki-Zay in der politischen Öffentlichkeit dauert seit Tagen an. Auch der Bürgermeister von Hódmezővásárhely war wohl von seinem Fünftel-Stimmenanteil bei der Vorwahl überrascht und versucht nun, das Beste aus seiner unerwarteten Situation zu machen.

Er winkt ab, wirft dann aber ein Licht auf seine eigenen größeren Chancen. Wissen Sie, die Augen der linken Öffentlichkeit sind auf ihn gerichtet und er scheint sein Schweigen nach seinem Ausbruch von 2018 zurückzahlen zu wollen.

Dieser überbordende Handlungswille ist auch der Grund, warum Márki-Zay nicht in einer der linken Parteien gelandet ist, sondern gezwungen war, auf der grünen Wiese des politischen Marktes zu investieren.

An seiner Hypermobilität habe keiner der Beteiligten gefehlt, schreibt Sámuel Ágoston Mráz.
Aufgrund des schwachen Vorwahlkampfs von Gergely Karácsony und knapp einem Viertel der Stimmen kann er die Bedingungen und das Tempo nicht diktieren, wie es sich seine Wahlkampfstrategen erträumt hatten.

Man muss sich damit abfinden und sogar ein gutes Image für das Spiel von Márki-Zay haben.

Die Situation war tagelang komisch, aber mit der Einigung am Montag zwischen Karácsony und Márki-Zay wurde es zur Komödie. Die beiden Bürgermeister kündigten im Wesentlichen an, als Zwillinge gemeinsam zu regieren. Sie gehen gemeinsam in den zweiten Wahlgang der Vorwahlen, treten gemeinsam vor die Wähler und treffen Entscheidungen immer gemeinsam in Absprache. Vielleicht teilen sie sich sogar ein Büro.

Das alles wirkt eher nach absurdem Humor als nach irgendeiner Lösung.
Doch bevor jemand schmunzeln kann, lohnt es sich, die dunklen Seiten des „Keine Kompromisse“ zu sehen. Tatsächlich präsentierten sich die beiden Bürgermeister als entscheidungs- und damit regierungsunfähige Politiker. Wer auch immer als Regierungschef nominiert wird, gegen den hat die andere Partei fortan ein Erpressungspotential, das seinen politischen Handlungsspielraum auf ein Minimum reduziert.

Nach einem imaginären Sieg der Linken würde die ungarische Führung sagen, dass sich der tatsächliche und der imaginäre Ministerpräsident noch lange beraten werden, ohne sich einigen zu können. Ihre Beziehung, die immer wieder in die Krise gerät, soll durch ständige Beratung wieder in Einklang gebracht werden.

Nur Ferenc Gyurcsány würde über eine solche Komödie lachen, und Klára Dobrev würde sie mit einer Geschwindigkeit übernehmen, die den jungen Gyurcsány beschämen würde.

Wer wird Gergely Karácsony und Péter Márki-Zay sagen, dass der König nackt ist? Die Lautsprecher der Linken schweigen zutiefst, ihre Journalisten verstecken sich hinter den Fakten und berichten kommentarlos über den angeblich aufsteigenden weißen Rauch. Viele von ihnen drängen wohl auf Weihnachten und trauen sich gar nicht einzugestehen, dass das fiktive Model ein schlechter Scherz ist.

Nicht zuletzt sage ich: Es ist ein großes Problem. Statt einer verantwortungsvollen Entscheidung brachte das Teilergebnis einer fiktiven Vorwahl links chaotische Zustände. Inzwischen kann Viktor Orbán seine fünfte Regierung sicher planen – nachzulesen auf dem Nézőpontok-Blog, im Schreiben des Politologen.