Im Zusammenhang mit den Ereignissen des russisch-ukrainischen Krieges weckt das von vielen in der gegenwärtigen Opposition in Ungarn erklingende Kriegshorn eine alte Erinnerung in mir.

Um Ostern 1997 versprach der damalige Verteidigungsminister, der Sozialist György Keleti einem von Italien organisierten Militärkontingent für eine Friedensmission in Albanien unerwartet Dort schufen entfesselte innere Emotionen, die im Zusammenhang mit einer postkommunistischen Restauration aufkamen, eine Bürgerkriegssituation.

Die damalige Situation ist auch insofern mit der heutigen Situation in der Ukraine vergleichbar, als aufgrund des humanitären Ziels Peacekeeping vor Peacekeeping hätte stattfinden sollen, also militärische Besetzung und bewaffneter Kampf mit Guerilla-Gegnern.

Die NATO, die EU und die OSZE unterstützten die Idee einer internationalen Intervention nicht. Die Italiener hingegen erhielten die Genehmigung des UN-Sicherheitsrates. Italien, das einen Flüchtlingsstrom befürchtete, beschloss, vorher einzugreifen. Mit der Aufnahme externer Interventionisten als Feinde (ua durch ein von einem italienischen Zerstörer überfahrenes Flüchtlingsschiff) war zu rechnen, was die Wahrnehmung der bei den Italienern stehenden ungarischen Einheit weiter verschlechtert hätte.

Die parlamentarische Opposition warnte die Öffentlichkeit vor dieser rücksichtslos gefährlichen und kostspieligen Geste. Jenő Póda von MDF forderte mündlich und schriftlich: „Ungarische Soldaten sollen nicht nach Albanien gehen!“ Als Folge unserer beharrlichen Forderung wich die ungarische Regierung von ihrem leichtsinnigen Versprechen.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, warum es gefährlich ist ... das Gebrüll der Gyurcsány-Opposition, Márky-Zays vielversprechende Hintergrundverhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten. Für den Ministerpräsidentenkandidaten (sein Versprechen - Anm. d. Red.), der in der Lage ist, eine Zielscheibe für die transkarpatischen Ungarn zu ziehen (wenn er ihnen vorwirft, russlandfreundlich zu sein, und wenn er Waffenlieferungen durch ihr Wohngebiet schicken würde).

Die Fidesz-KDNP-Regierung hingegen entschied im Interesse der Nation, wenn sie nicht mit Waffen und Soldaten zu den Kriegshandlungen beitrug. Viktor Orbán hat es genau so formuliert als er sagte , dass „strategische Ruhe“ nötig sei und zudem jede Hilfe den Bedürftigen zukommen müsse.

András Kelemen

(Kopfbild: Ungarische Nation/Montage)