Das rumänische Elie Wiesel National Holocaust Research Institute stellte in seinem Jahresbericht fest, dass extreme, antisemitische Hassreden im rumänischen Online-Raum weiterhin stark zum Ausdruck kommen.

Die vom rumänischen Staat gegründete Institution führt jedes Jahr eine Bestandsaufnahme antisemitischer Äußerungen durch, die das Andenken an die Opfer des Holocaust schädigen. Laut dem diesjährigen Bericht sind die Bemühungen, das Bewusstsein für die Geschichte der Coronavirus-Epidemie, die Impfkampagne und den Holocaust zu verbreiten, die wichtigsten Faktoren, die mit den meisten antisemitischen Äußerungen im öffentlichen Diskurs verbunden sind. Laut den Autoren des Berichts hat sich dieses Phänomen in den letzten Jahren verstärkt.

Sie fügten hinzu: Auch der russisch-ukrainische Krieg habe die Lage verschlimmert, weil er die Verschwörungstheorien bestärkt habe. Eine der beliebtesten davon ist, dass die Juden Rumänien und die Welt führen. Die Mitarbeiter des Instituts erklärten: Facebook ist immer noch die beliebteste soziale Netzwerkseite in Rumänien, was das System zum Herausfiltern solcher inakzeptabler Ausdrücke verbessert hat. Es wurde berichtet, dass die Zahl der Vandalismusakte an jüdischen Denkmälern nicht zurückgegangen ist , der Kult der wegen Kriegsverbrechen Verurteilten in der rumänischen Gesellschaft immer noch zu beobachten ist und im Parlament manchmal antisemitische Äußerungen gemacht werden.

Sie erinnerten daran, dass Rumänien auf der Ebene der zentralen öffentlichen Verwaltung eine nationale Strategie zur Unterdrückung und Prävention von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Hassreden verabschiedet habe und dass das Thema der Geschichte der Juden und des Holocaust in Rumänien Teil der Strategie geworden sei Lehrplan. Gleichzeitig wird diesem Thema auf der Ebene der lokalen Regierungen, Beamten und Richter nicht mehr so ​​viel Aufmerksamkeit geschenkt, und das Wissen der Beteiligten ist unvollständig. Aus diesem Grund sind sie sich ihrer eigenen Verantwortung bei der Überwachung des Phänomens nicht bewusst, was die Umsetzung zentralstaatlicher Entscheidungen erschwert.

Als Beispiel nannten sie, dass es in Rumänien immer noch Straßen und Denkmäler gibt, die die Namen der wegen Kriegsverbrechen Verurteilten tragen oder an diese erinnern. Auf gesellschaftlicher Ebene würden antisemitische Äußerungen auch dadurch gefördert, dass die Behörden nicht immer gegen sie vorgehen, heißt es in dem Bericht.

Quelle+ und Titelbild: MTI