Seit vergangenem Februar sind uns mindestens 494 Kirchen, Sakralbauten und religiöse Bildungseinrichtungen bekannt, die im Krieg zerstört, beschädigt oder geplündert wurden.

Das Institut für Religionsfreiheit (kurz IRF) hat auf der Religionsfreiheitskonferenz vergangene Woche in Washington seinen jüngsten Bericht zu den Anschlägen auf Kirchen in der Ukraine vorgestellt. Die Recherchen des IRF zeigten, dass die meisten Vorfälle religiöse Gebäude evangelikaler Kirchen betrafen: 75 Pfingstkirchen, 49 Baptisten, 24 Siebenten-Tags-Adventisten und 22 Gebäude anderer evangelikaler Konfessionen. Diese Quote gilt als überproportional hoch, da die Anhänger der evangelischen Kirchen nur 5 Prozent der ukrainischen Bevölkerung ausmachen.

Die meisten Menschen im Land (80 Prozent) sind orthodoxe Christen. 143 Gebäude der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche und 34 Gebäude der unabhängigen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche wurden beschädigt.

Nach Angaben des IRF wurden 94 Zeugen Jehovas, 29 katholische, 12 jüdische, 8 muslimische und 4 mormonische religiöse Gebäude beschädigt. Nach Erhebungen des Instituts ist aufgrund des anhaltenden Konflikts künftig mit immer mehr ähnlichen Angriffen im Osten und Süden des Landes zu rechnen.

Der Bericht beschreibt gezielte Bombenanschläge, Raketenangriffe, Vandalismus, Plünderungen religiöser Gebäude und die Folter und Tötung von religiösen Führern und Gläubigen. In vielen Fällen sah die Gemeinde der zerstörten Kirchen, wie russische Soldaten Schriften, Bücher und andere Dokumente in ukrainischer Sprache verbrannten.

Quelle: Vasárnap.hu

Foto: MTI/EPA/Roman Pilipej