Nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz kann Russlands Krieg gegen die Ukraine mehrere Jahre dauern. Am Freitag erklärte der sozialdemokratische Politiker beim Leserforum der konservativen Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) in Frankfurt auf die Frage, wie er seine immer wieder wiederholte Aussage zu interpretieren habe, dass Russland im Krieg nicht gewinnen und die Ukraine nicht verlieren könne, den Russen Präsident Wladimir Putin und sein Land stellen auf der Grundlage „identitärer“ Vorstellungen territoriale Forderungen und begehen eine „imperialistische Aggression“ gegen ein Nachbarland und gefährden damit den europäischen Frieden auf der Grundlage des Konsens über das Verbot der gewaltsamen Grenzveränderung.
Deshalb ist es notwendig, das Friedensdekret oder das Einfrieren des Konflikts zu verhindern, durch das Russland zwar inoffiziell, mit Anerkennung der internationalen Gemeinschaft, aber praktisch immer noch einen Teil der Ukraine auf imperialistische Weise annektiert.
All dies bedeute, dass die Ukraine nicht verlieren und kein russisches Friedensdiktat sein könne, und natürlich auch, dass der Abzug russischer Truppen unvermeidlich sei, sagte Olaf Scholz.
Auf die Frage, ob die russischen Truppen auch von der ukrainischen Halbinsel Krim abgezogen werden sollten, die 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektiert wurde, erklärte er: Deutschlands Aufgabe sei es nicht, für die Ukraine zu verhandeln und zu überlegen, welche Lösung das sein könnte akzeptabel sein, sondern sich für die Ukraine einsetzen und die Selbstverteidigung unterstützen sollen.
Wie er sagte, ist er nicht sehr glücklich über die Ratschläge, welche Art von Zugeständnissen die Ukraine für den Frieden machen sollte.
In dieser Angelegenheit ist große Zurückhaltung geboten und es sollte vielmehr klargestellt werden, dass wir alles tun werden, um unsere Unterstützung so lange wie nötig aufrechtzuerhalten. Dies ist ein wichtiges Unterfangen, da der Krieg möglicherweise zwei, drei oder sogar vier Jahre dauern und uns alle stark belasten wird, fügte Olaf Scholz hinzu.
Er sprach unter anderem über die Bemühungen seiner Regierung, irreguläre Migration auf der Grundlage sogenannter Migrationspartnerschaftsabkommen einzudämmen.
Hier brachte er seine Meinung zum Ausdruck, dass einige Politiker, wie der frühere US-Präsident Donald Trump, der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán oder andere, zwar schreckliche Aussagen über Flüchtlinge machen können, sie aber auch nichts mit Asylbewerbern zu tun haben, die kein Recht darauf haben bleiben, wenn das betreffende Land sie nicht zurücknimmt.
Die einzig realistische Chance auf eine Lösung sei ein Migrationspartnerschaftsabkommen mit Herkunfts- und Transitländern. In diesen Abkommen eröffne Deutschland die Möglichkeit einer geregelten, legalen Zuwanderung zum Zweck der Erwerbstätigkeit im Austausch gegen die Rückübernahme von Personen, die kein Bleiberecht in Deutschland hätten, erklärte Olaf Scholz.
Quelle: Ungarische Nation
Ausgewähltes Bild: MTI