Die Zunahme der Häufigkeit allergischer Erkrankungen wird seit langem durch Literaturdaten belegt. Unsere eigene Erfahrung bestätigt auch die Tatsache, dass die Häufigkeit dieser Pathologien in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen hat. Dazu gehören atopische Erkrankungen, die hauptsächlich mit Hautsymptomen einhergehen, Pollenallergien mit Atemwegssymptomen und Nahrungsmittelallergien, die ein breites Spektrum gastrointestinaler Symptome verursachen.

Mit Beginn des Sommers kommt es häufiger zu Beschwerden durch Nesselsucht, die ohnehin keine Seltenheit sind. Die möglichen Gründe hierfür und die zu ergreifenden Maßnahmen sind nachstehend zusammengefasst.

Vor dem Hintergrund von Bienenstöcken

Neben Kontaktallergenen, Atemwegsallergenen, Nahrungsmittelallergenen, Arzneimittelallergien und Insektenstichen können auch weniger bekannte Ursachen vorliegen, wie zum Beispiel starke Sonneneinstrahlung im Urlaub oder dadurch verstärktes Schwitzen. Die Diagnosestellung wird teilweise durch die fremde Umgebung erschwert: Pollen, die uns bisher nicht begegnet sind, Kontaktallergien durch Sonnenöl oder Desinfektionsmittel im Wasser bei der Schwimmbadnutzung. Nesselsucht oder ein ähnlicher Hautausschlag kann natürlich auch durch eine virale oder bakterielle Infektion verursacht werden.

Zunächst muss jedoch geklärt werden, was akute Nesselsucht bedeutet.

Es mag überraschen, aber in der Fachliteratur werden Nesselsucht, die innerhalb von 6 Wochen (!) beschwerdefrei wird, als akut angesehen. Chronische Urtikaria ist Nesselsucht, die länger als 6 Wochen fast täglich auftritt.

Ursachen für akute Nesselsucht:

  • Virusinfektion
  • Bakterielle Infektion
  • Lebensmittelallergie
  • Kontaktallergie
  • Atemwegsallergie (Kreuzreaktion)
  • Impfung gegen Arzneimittelallergien
  • Insektenbiss
  • Körperliche Urtikaria
  • Beginn einer chronischen Urtikaria

(Die Tabelle ist das Werk des Autors)

Ein paar Hinweise können Ihnen helfen, die Grundursachen zu finden

Ein infektiösen Ursprung aufmerksam Eine Atemwegsallergie äußert sich häufiger in Heuschnupfensymptomen (laufende Nase, tränende Nase, Niesen, verstopfte Nase, Juckreiz in Mund und Nase) und verursacht seltener Nesselsucht. Eine Kontaktallergie verursacht offensichtlich Beschwerden an der von der Verbindung betroffenen Körperstelle (bei Sonnenöl die verschmierte Körperoberfläche und die Handfläche). Normalerweise erinnern wir uns an Insektenstiche

der Name schon sagt, wird die physikalische Urtikaria durch verschiedene physikalische Einwirkungen (Kälte, Hitze, Druck, Sonnenlicht, Vibrationsschäden, Wasserschweiß) ausgelöst. Eine durch Druck verursachte Urtikaria tritt nach einigen Minuten bis Stunden auf (z. B. in der Linie eines engen Gürtels, nach dem Ellbogen auf den freiliegenden Unterarm, nach längerem Sitzen) und verschwindet schnell. Kälteurtikaria tritt meist bei jungen und mittleren Erwachsenen auf. Sie tritt lokal im Bereich auf, der dem Kältereiz ausgesetzt ist, z.B. bei kaltem Wind im Gesicht, im Sommer kann es aber auch nach dem Genuss eines kalten Getränks auftreten. Eine Sonnenallergie (kein Sonnenbrand) macht 1 % aller Nesselsucht aus.

Bei einer Nahrungsmittelallergie ist es nicht einfach, eine eindeutige Meinung abzugeben, da ein eindeutiger Fall selten ist. Der Zeitpunkt des Auftretens der Symptome kann ein Hinweis sein, da Nahrungsmittelallergien bereits wenige Minuten nach dem Verzehr des Nahrungsmittels auftreten und Beschwerden, die Stunden später auftreten, sehr selten sind. Gleichzeitig erschwert es unsere Arbeit, dass mehrere Arten von Nährstoffen gleichzeitig in unseren Körper gelangen. Es kommt natürlich vor, dass die Person nur eine Sorte isst (z. B. Erdnüsse), dann ist die Diagnose nicht schwierig. Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie ist es natürlich angebracht, sich auf die häufiger vorkommenden Allergene zu konzentrieren, allerdings mit dem Hinweis, dass wir prinzipiell gegen alles allergisch sein können (mit Ausnahme von sauberem, körperwarmem Wasser). Es ist auch erwähnenswert, dass es einen Unterschied zwischen Allergenen bei Kindern und Erwachsenen gibt.

Im Kindesalter sind Milch, Eier, Erdnüsse, Soja, Nüsse und Erdnüsse am häufigsten, im Erwachsenenalter Erdnüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Soja, Fisch und „Meeresfrüchte“.

Wir weisen hier darauf hin, dass wir nach Möglichkeit auf Nahrungsergänzungsmittel, Farbstoffe, künstliche Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe verzichten, da diese allesamt als neue Umweltallergene gelten.

Aufgrund einer leichten, spontan verlaufenden Nesselsucht ist es nicht unbedingt erforderlich, einen Arzt aufzusuchen. Zusätzlich zu den unangenehmen, beängstigenden und sich schnell ausbreitenden Symptomen können auch ein Kratzen im Hals, ein Engegefühl und ein Klumpengefühl auf eine drohende Anaphylaxie hinweisen. In diesem Fall ist eine Behandlung in der Notaufnahme erforderlich.

Und zum Schluss versuchen wir noch einmal, mit einem Missverständnis aufzuräumen

Die internationale Urtikaria-Leitlinie empfiehlt, bei akuter Urtikaria keine Routinediagnostik durchzuführen. Erstens: Laut Statistik hat jeder Mensch in seinem Leben einige dieser Episoden. In diesen Fällen bleiben die Symptome einige Stunden oder Tage bestehen, sie sind behandlungsbedingt oder spontan und treten nicht mehr als einmal auf. Andererseits kann selbst bei gründlichsten Untersuchungen nur in 20–30 % der Fälle die Ursache gefunden werden. Daher ist eine Untersuchung bei einer wahrscheinlichen Infektion, einem Insektenstich, einem Kontaktausschlag durch eine Chemikalie oder einer Arzneimittelallergie nicht erforderlich (wir informieren jedoch immer unseren behandelnden Arzt darüber, dass bei uns eine wahrscheinliche allergische Reaktion auf einen bestimmten Wirkstoff vorliegt). in der Vergangenheit). Bei einer akuten, durch Nahrungsmittel verursachten Urtikaria, insbesondere bei Kindern, sollte jedoch versucht werden, das Allergen zu bestimmen. Und ganz anders sieht es natürlich bei einer chronischen Urtikaria aus, die länger als sechs Wochen andauert und dort eine systemische Ursache vorliegen kann, weshalb eine Abklärung zwingend erforderlich ist.

Autor: Dr. György Temesszentandrasi