Jeder achte ausländische Arbeitnehmer in Österreich ist ungarischer Staatsbürger.

Eine Stadt von der Größe Győr verdient ihren Lebensunterhalt bereits von den Österreichern. Im Juni arbeiteten 124.718 Ungarn in Österreich – das geht aus den neuesten Daten hervor, die auf der Website der österreichischen Sozialversicherung veröffentlicht wurden. Die Beschäftigungsstatistiken werden von der österreichischen Organisation monatlich veröffentlicht, die Juni-Statistiken wurden vor einigen Wochen veröffentlicht. Die Zahl der auf dem österreichischen Markt erscheinenden Hausangestellten von fast 125.000 Menschen – das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Győr – überrascht in mehrfacher Hinsicht. Das bedeutet einerseits das

Ungarn stellt Österreich die meisten Arbeitskräfte.

Lediglich das deutsche Kontingent kann mit der Zahl der ungarischen Arbeitnehmer verglichen werden, die Zahl von 123.301 Beschäftigten liegt jedoch immer noch, wenn nicht sogar deutlich, dahinter. Die Tatsache, dass 83.701 aus Rumänien, dem drittplatzierten Entsendeland, ihren Lebensunterhalt in Österreich verdienen, zeigt deutlich, wie sehr ungarische Arbeitnehmer gegenüber ihren Schwiegereltern im Vorteil sind. Aber die ungarischen Daten zeichnen sich auch dadurch aus, dass jeder Achte der in der österreichischen Wirtschaft tätigen Ausländer die ungarische Staatsbürgerschaft besitzt. Im Juni registrierten die Meldungen 1.001.121, also etwas mehr als eine Million, internationale Arbeitnehmer in Österreich, wovon die 125.000 ungarischen Arbeitnehmer knapp 13 Prozent ausmachen.

Die Realität bestätigt die Zahlen: Von Wien bis Tirol arbeiten viele Tausende, sogar Zehntausende Ungarn, da stößt man leicht auf ungarische Wörter.

Nicht einmal Wien (21.475 Personen) ist der größte Abnehmer der ungarischen Arbeitskräfte, sondern Niederösterreich (22.891 Personen). Aber auch im Burgenland nahe der ungarischen Grenze gibt es per Definition viele Menschen, wo 22.712 Ungarn registriert waren.

Überraschend ist auch der Wachstumstrend bei der Zahl der ungarischen Arbeitnehmer. Im Vergleich zum Mai ist die Zahl der in Österreich arbeitenden Ausländer im Juni um etwas mehr als 22.000 gestiegen. Etwa fünftausend davon sind Ungarn.

Im Mai wurden 119.595 Personen registriert, im Juni waren es 124.718. Der Anstieg ist eindeutig auf landwirtschaftliche Arbeiten im Freien und den Beginn der touristischen Sommersaison zurückzuführen. Viele erwarten, dass sich der Trend im Juli fortsetzt und bis in den August hinein anhält. Die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios wird auch durch die Jahresstatistik bestätigt: Im Jahresdurchschnitt 2022 haben 110.975 Ungarn eine Arbeit in Österreich aufgenommen. Damals waren es sogar noch mehr Deutsche, 117.786.

VG

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