Wenn der 17-jährige Ahmed auf der anderen Seite des Mittelmeers das nicht hört, dann ist das nichts!

Der Jugendflügel der deutschen Sozialdemokraten ist besorgt über das Ausmaß der Vermögensungleichheit und hat deshalb einen Vorschlag gemacht: Unabhängig vom Aufenthaltsstatus soll jeder 18-jährige Einwohner Deutschlands 60.000 Euro, also 22,8 Millionen Forint, erhalten , als Grunderbe.

Vor einem Monat hätte der für die östlichen Bundesländer zuständige Beauftragte der Bundesregierung (ebenfalls ein Sozialdemokrat) den Volljährigen noch ein Startkapital von „nur“ 20.000 Euro zur Verfügung gestellt, doch das sei ihrer Meinung nach nicht laut gewesen Genug Willkommen für den 17-jährigen Ahmeds auf der anderen Seite des Mittelmeers.

Ursprünglich wurde die Idee eines 20.000-Euro-Grunderbes allerdings von einem linken Berliner Wirtschaftsforschungsinstitut vorgeschlagen, mit dem Unterschied, dass man die Leistung an ein Ziel gebunden hätte, sie also nur für Ausbildung und Studium verwenden dürfe Weiterbildung, Immobilienkauf oder Unternehmensgründung.

Die Jungsozialisten sind noch großzügiger: Sie würden den Nachrichten zufolge das Dreifache des Geldes geben, ohne Bedingungen.

Laut der aktuellen Forderung, über die auf ihrem kommenden Kongress abgestimmt werden soll, sei es mittlerweile zu einer „Legende“ geworden, dass Arbeit der Motor für Wohlstand sei, denn es handele sich tatsächlich um einen Teufelskreis: Reiche Familien geben ihr Vermögen weiter, während viele andere „ leben von Monat zu Monat und sind froh, wenn sie im Folgemonat nicht für eine Waschmaschinenreparatur hungern müssen“ (wir reden immer noch von Deutschland).

Daher würden sie eine Erbschaftssteuer einführen, bei der ab einer Million Euro 10 Prozent, ab zwei Millionen Euro 20 Prozent, ab drei und mehr 30 Prozent und ab neun Millionen Euro ein Steuersatz von 90 Prozent zu versteuern wäre Euro – dies würde die jährlichen Kosten einer Grunderbschaft von 45 Milliarden Euro decken (in Forint sind das etwa 17 Milliarden).

Die Tatsache, dass der durchschnittliche Wert der Erbschaften im Osten des Landes bei 52.000 Euro und im Westen bei 92.000 Euro liegt, verdeutlicht die Sache: Wer in Deutschland über ein Nettovermögen von 107.000 Euro verfügt, gehört bereits zu den Vermögendsten die Hälfte der Bevölkerung (dessen Name in Ungarn 40 Mio. HUF wert ist, er besitzt ein unbelastetes Eigentum und 1.000 HUF in bar, auf dem Papier ist er bereits reicher als jeder zweite Deutsche).

Unter diesem Gesichtspunkt lässt sich erahnen, dass außergewöhnlich große Erbschaften in Millionenhöhe typischerweise nicht in liquiden Mitteln oder gar in Yachtflotten, sondern vor allem in Familienunternehmen verkörpert sind.

Die rund drei Millionen solcher Unternehmen beschäftigen 60 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer und bilden damit das Rückgrat der Wirtschaft – allerdings müssten die meisten Erben, um eine 80-90-prozentige Steuer zahlen zu können, das bis dahin erfolgreiche Familienunternehmen verkaufen über ein Jahrhundert Arbeit aufgebaut (Käufer sind natürlich Großkonzerne, d.h. es kämen auch größere Kapitalisten in Frage), oder natürlich gibt es auch die andere Möglichkeit, dass die Untergehenden aus der von den fleißigen Großen gegründeten Fabrik fliehen -Großvater in ein anderes Land in erster Linie als vorbeugende Maßnahme.

Aber was wäre daran falsch, wenn der durch Arbeit erzielbare Wohlstand eines Tages nur noch eine alberne urbane Legende wäre?

Mandiner.hu

Personal der irischen Marine rettet Migranten aus LÉ Eithne (P31) im Rahmen der Operation Triton.
Quelle: Irish Defence Forces/Wikimedia