Es entstand zu einer Zeit, als es auf der Erde überhaupt wenig Wasser gab.
Nach den Ergebnissen einer Untersuchung mit neuen Methoden könnte der Fertő-See bereits vor 25.000 Jahren existiert haben, und zwar auf einem deutlich größeren Gebiet als heute.
In ihrer am Mittwoch veröffentlichten Studie ermittelten Wissenschaftler aus Wien, Innsbruck und Graz das Alter des Sees anhand der Untersuchung von Mineralien, für die bislang nur entfernte Schätzungen vorlagen
MTI gab bekannt.
Die ältesten Sedimente wurden in der Nähe der Siedlung Jois nördlich des Sees gefunden. Diese stehen zwar nicht mehr unter Wasser, aber sie beweisen, dass der Fertőer See schon vor 25.000 Jahren existierte.
Laut der österreichischen Geologin Stephanie Neuhuber waren sie von dem Ergebnis schockiert, denn der Zeitraum vor 25.000 Jahren fällt in die letzte Eiszeit, als es auf der Erde überhaupt nur sehr wenig Wasser gab.
Für die Bestimmung des Alters des Fertő-Sees hatten die Experten bisher keinen geeigneten Ausgangspunkt, so dass die Schätzungen recht weit schwankten und zwischen 10.000 und mehreren Millionen Jahren lagen.
Die Forscher haben nun die Karbonate, die sich mit einem speziellen chemischen Verfahren direkt aus dem Wasser des Fertő-Sees kristallisieren lassen, untersucht und die Wachstumsgeschwindigkeit der Mineralien analysiert. Bei den Berechnungen wurden auch die Zeiträume berücksichtigt, in denen der See zeitweise austrocknete.
Bisher wurde die Erforschung des Alters des Fertő-Sees dadurch erschwert, dass dort im Gegensatz zu anderen Gewässern traditionelle Methoden nicht angewendet werden konnten. Dabei bohren sie tief genug in einen See, um dessen Grund zu erreichen und das Alter der ältesten Schicht dort zu bestimmen. Der Fertő-See hingegen ist so flach, dass die durch den Wind verursachten Wellen den Grund des Sees erreichen und dort ständig die Sedimente vermischen.
Ausgewähltes Bild: Wikimedia Commons