Der Tisza-Präsident, der mittlerweile auch Mitglied des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments ist, stellte die getreideanbauenden ungarischen Bauern zur Rede.
Diese Woche begann das Europäische Parlament mit der Diskussion über den Bericht „Strategischer Dialog über die Zukunft der EU-Landwirtschaft“, der von Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, initiiert wurde. Das Dokument, das bereits von mehreren Agrarorganisationen kritisiert wurde, würde eine pflanzliche Ernährung fördern und, nicht ganz verdeckt, den künftigen Beitritt der Ukraine durch die Beendigung des bisherigen flächenbezogenen Fördersystems vorbereiten.
Im Zusammenhang mit der Debatte veröffentlichte auch Péter Magyar einen Beitrag, der im Wesentlichen die Beendigung des bestehenden Systems der flächenbezogenen Subventionen prognostiziert. Laut Magyar „sollte auch Ungarn wie in der gesamten Union eine intensivere, wertschöpfungsstärkere ökologische Landwirtschaftsproduktion anstelle der derzeit umfangreichen Getreideproduktion unterstützen (sic!“).
Anstelle des Getreideanbaus soll laut dem liberalen Politiker der sogenannte Biolandbau – auf Ungarisch Biobauern – gefördert werden.
Gleichzeitig bringt er in seinem Beitrag auch die anderen Bauern gegeneinander ins Feld. Aus seiner Sicht scheint es ihm, dass Gärtner mehr wert sind als Ackerbauern, Ackerbauern und Weideviehzüchter.
In Form von gebietsbezogenen Subventionen kommen unserem Land jedes Jahr Subventionen in Höhe von 550 Milliarden HUF zu. Jedes Jahr stellen mehr als 160.000 Landwirte, die überwiegende Mehrheit davon Familienbauern, Förderanträge für fast fünf Millionen Hektar. Kleinere Betriebe erhalten eine erhöhte zusätzliche Unterstützung, da sie ab den ersten zehn Hektar zusätzlich 32.000 HUF pro Hektar und bis zu 150 Hektar zusätzlich 17.000 HUF pro Hektar erhalten.
Immer mehr Junglandwirte profitieren von der erhöhten flächenbezogenen Unterstützung in Höhe von 38.000 HUF pro Hektar (dieses Geld kommt zusätzlich zur „normalen“ flächenbezogenen Unterstützung hinzu, die etwa 90.000 HUF pro Hektar beträgt). Im Jahr 2023 haben 6.800 und im Jahr 2024 7.300 Personen Förderanträge für die erhöhte Flächenförderung für Junglandwirte gestellt. Darüber hinaus kann diese Förderung ab 300 Hektar beantragt werden statt bisher 80.
Was die Förderung der ökologischen Landwirtschaft betrifft, so erhielten im Jahr 2023 4.400 Biobauern fast 37 Milliarden HUF an Unterstützung, und im Herbst 2024 wird ein neuer Antrag für Biobauern mit erhöhten Förderbeträgen veröffentlicht. Für jeden Hektar, der neu in den ökologischen Landbau überführt wird, erhalten die Landwirte einen Zuschuss von 183.000 HUF für Ackerland und mehr als doppelt so viel, nämlich fast 440.000 HUF für den intensiveren Feldgemüseanbau.
Darüber hinaus können Fördermittel für neue und bestehende Bio-Obstplantagen (625.000 HUF/Hektar für neue Großplantagen, 350.000 HUF/Hektar für bestehende) und Weiden (80.000 HUF/Hektar) beantragt werden. Im Jahr 2015 lagen die gleichen Beträge viel niedriger, sie waren halb so hoch, beispielsweise weniger als 100.000 HUF/Hektar im Falle des Beginns von Bio-Ackerland.
Die ungarische Regierung unterstützt daher gleichzeitig Ackerbau- und Biobauern sowie Tierzüchter.
Die Abschaffung der Flächensubventionen wird übrigens von Ursula von der Leyen unterstützt, deren Rede kürzlich von Péter Magyar bejubelt wurde. Unter den Vorschlägen, die das von ihm eingeladene Expertenteam ausgearbeitet hat, wird dies im besagten Bericht ausdrücklich erwähnt.
Besonders interessant ist, dass in der Materie die Abschaffung der flächenbezogenen Subventionen damit begründet wird, dass Agrarsubventionen für die EU-Erweiterung vorbereitet werden müssten. Der Name der Ukraine wird in dem Material nicht erwähnt, aber es ist klar, an welches Land die Berater des Ausschussvorsitzenden gedacht haben. Immerhin beträgt die Agrarfläche der Ukraine 40 Millionen Hektar, während in der EU inzwischen insgesamt 150 Millionen Hektar gefördert werden.
Die von Péter Magyar gemäß den Vorschlägen der Brüsseler Bürokratie formulierte Kritik ist praktisch identisch mit den Worten von György Raskó im Jahr 2022 gegenüber dem Portal Privátbankár.
Der Agraroligarch sprach darüber, wie „die Union eine umfangreiche Produktion durch landbasierte Subventionen unterstützt“. Es sei daran erinnert, dass Raskó die Privatisierung der ungarischen Lebensmittelindustrie mit katastrophalen Folgen durchführte und dann während der Gyurcsány-Regierung selbst eine staatliche Wirtschaft privatisierte. Der grüne Baron finanzierte zuvor die liberale Partei Momentum, war aber auch Berater von Péter Márki-Zay und Mitglied seiner Schattenregierung.
Titelbild: Péter Magyar im EP
Quelle: MTI/Tamás Purger