Csaba Dömötör, der Fidesz-EP-Vertreter, ließ es nicht unerwähnt , dass die Tisza-Partei in Brüssel für den Migrationspakt gestimmt habe, der unserem Land verbindliche Quoten vorschreibt, gleichzeitig aber dagegen stimmte, dass Ungarn endlich finanzielle Unterstützung für den Grenzzaun erhält.

In seinem Beitrag über seine Reise nach Wien bezweifelte Péter Magyar zynisch, dass Migration zu Problemen für die öffentliche Sicherheit in Österreich führen würde. Unterdessen stimmten seine Kollegen im Europäischen Parlament über einen Änderungsantrag ab, der den EU-Migrationspakt durch die Bereitstellung zusätzlicher 10 Milliarden Forint stärken würde. Mit der gleichen Dynamik lehnten sie die Idee ab, dass Ungarn endlich finanzielle Unterstützung für den Grenzzaun erhalten sollte.

Die Tisza-Vertreter versuchten später, den Kern ihrer Abstimmung zu leugnen und boten sogar Hilfe bei der Interpretation des Textes an. Das ist nicht nötig, der Text ist klar. Mal sehen, wofür genau sie gestimmt haben. Nun, das hier:

„Im Rahmen des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds sind zusätzliche Mittel erforderlich, um die ordnungsgemäße und zügige Umsetzung des Asyl- und Migrationspakts sicherzustellen.“ beschließt daher, den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds bis 2025 um 25 Mio. EUR gegenüber dem Haushaltsentwurf aufzustocken, da dieser positiv zur unmittelbaren Unterstützung von Flüchtlingen beigetragen hat.“

Der Kern des im Text erwähnten Migrationspakts besteht darin, die in Europa ankommenden Einwanderer auf die Mitgliedsländer zu verteilen. Und wer sich weigert, daran teilzunehmen, muss hohe Geldstrafen zahlen. Das hat bereits Auswirkungen auf unser Land. Ungarn lehnte den gesamten Pakt durchgehend ab, entsprechend dem überwältigenden Ergebnis des Referendums 2016. Die Vertreter der Tisza halten dies jedoch nicht für den Leitgedanken.

Na ja, richtig! Die Tisza-Partei stimmte in Brüssel für den Migrationspakt

Es ist nicht realistisch, dass der sonst kontrollbesessene Péter Magyar nicht genau weiß, welche Vorschläge in Brüssel unterstützt werden. Die Gründe müssen woanders gesucht werden.

Insofern hat die Unterstützung von Manfred Weber und Ursula von der Leyen ihren Preis. Es ist klar, dass die Tiszas für alles stimmen müssen, was von ihnen erwartet wird, auch wenn es dem Land schadet. Wie haben sie es gesagt? Sich auf die Position der Volkspartei zu verlassen, sei „eine Art Pflicht“.

Es ist nicht das erste Mal, dass liberale Europaabgeordnete leugnen, wofür sie in Brüssel gestimmt haben. Von MSZP bis Momentum hat sich diesbezüglich eine ernsthafte Tradition angesammelt. Wir können nicht auf eine große Veränderung hoffen, empfehlen aber eines:

Wenn Sie das nächste Mal ein Video machen, kann Péter Magyar gerne ein Manfred-Weber-Abzeichen neben dem Tissás-Logo anbringen.

Ausgewähltes Bild: Csaba Dömötör/Facebook