„Am Ende hat das ganze Jobbik-Abenteuer keine spürbaren Auswirkungen auf die ungarische Parteienstruktur und die Wahlergebnisse gehabt, da Fidesz in allen vier von Jobbik dominierten Wahlen eine Zweidrittelmehrheit gewonnen hat.

Diese politische Strategie bewegte nur hier und da Wähler, führte aber am Ende ohnehin nicht zu einer Stärkung der Linken. In den Jahren 2014 und 2018, als sie offiziell getrennt starteten, waren sie gemeinsam viel stärker als 2022, als sie sich zusammenschlossen. Dabei spielten nicht nur der Wahnsinn der MZP, der Krieg und die Gebrechlichkeit ihrer anderen Politiker eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass ein erheblicher Teil der ursprünglichen Wähler von Jobbik nie bereit war, eins zu eins für die Liberalen zu stimmen. Er war dazu nicht bereit, selbst als die MSZP in vollem Umfang in Kraft war. Die SZDSZ, die alte Mutter aller Teufel, wurde nicht nur von der Mehrheit der MSZP-Politiker, sondern auch von den Wählern der Partei gehasst. Diesen Ekel nahmen sie mit, als sie für Jobbik stimmten und damit die Ergebnisse mehrerer Wahlen vorwegnahmen. Es ist eine besondere Leistung der Opposition, dass sie dieses Gefühl nicht nur bei Fidesz-Wählern, sondern auch bei Jobbik auch 12 Jahre nach dem unrühmlichen Ende ihrer Regierung aufrechterhalten konnte.

Mit bestimmten gut ausgeführten Kommunikationsfallen können Wähler für einige Wahlzyklen aufgehalten werden. Das war für kurze Zeit der »Dritte Weg«, das sind die verschiedenen Versionen radikaler Systemkritik oder der von der SZDSZ favorisierte ultraliberale Anti-Ungarnismus. So wie die Stimmungskampagne der MSZP „Auch die Friedensjahre von Kádár können zurückgebracht werden“ war 2006 vorbei.

Aber diese kommunikativen Meisterleistungen wurden nie von linken Regierungsauftritten begleitet, noch konnten die abgenutzten Versuche als Oppositionspartei eine nennenswerte Leistung vorweisen. Die beispiellose Stabilität des ungarischen Parteiensystems und politischen Lebens gibt sogar nicht existierenden Parteien die Möglichkeit, sich ernst nehmende Scherzparteien für bis zu zwei Wahlperioden im Parlament zu halten. Allen ist klar, dass weder die LMP, noch Párbeszéd, noch Jobbik, noch die MSZP alleine ins Jahr 2022 mit in allen Wahlkreisen ernstzunehmenden Kandidaten und einem unabhängig interpretierbaren Wahlkampf hätten starten können. Das ist auch bei Momentum so, aber die Koalition hat trotzdem fünf praktisch nicht existierende Parteien drin behalten und sie ins Parlament gebracht. Derzeit gibt es im Ehrenhaus eine rechtsextreme (Mi Hazánk) und eine ultraliberale (DK) echte Oppositionspartei, die anderen fünf sind jeweils nur ein schwacher Witz. Manche haben nicht einmal einen Potocskáné."

Jakab hatte und befürchtete, dass er den angenagelten Schläger hatte!

Quelle: mandiner.hu

Beitragsbild: Facebook