Wir sind nicht dazu bestimmt, Wölfe zu sein, die sich bei Bedarf gegenseitig an die Kehle gehen.

Nachdem ich das heutige Evangelium gehört hatte, wurde mir noch einmal klar, wie sehr wir Gottes Denkweise nicht kennen und natürlich auch aus unserer eigenen Haut nicht herauskommen. Wie ist es möglich, dass Gott nicht wählerisch ist? Wie ist es möglich, dass Menschen nicht hierarchisch sind?

Denn mit unserem menschlichen Gehirn sind wir nicht in der Lage, das zu akzeptieren

Gott hat uns, seine Geschöpfe, nicht zu einem lebenslangen Wettbewerb geschickt, bei dem es darum geht, uns ständig gegenseitig zu besiegen, sondern er hatte eine völlig andere Vision für die Menschheit. Lasst uns Arm in Arm, indem wir unsere Talente gut einsetzen, eine starke Bindung zwischen Gott und den Menschen, zwischen Menschen und Menschen aufbauen. Wir sind nicht dazu bestimmt, Wölfe zu sein, die sich bei Bedarf gegenseitig an die Kehle gehen.

Im heutigen Evangelium lehrt der Weinbergbesitzer seine Arbeiter genau das: Liebe, Aufmerksamkeit, Akzeptanz und Vergebung kennen keine Grenzen.

Natürlich muss es als Satz gesagt werden: Wir sind nicht gleich! Es gibt Frühaufsteher, Spätkonvertierte und lebenslange Suchende. Aber allen gemeinsam ist der Wunsch, das Transzendente vom Moment seiner Erschaffung an zu kennen. Die Frage ist nur, wann wir zu dieser Erkenntnis kommen werden! Es kann früh am Morgen sein, es kann gegen drei Uhr, sechs Uhr, neun Uhr oder in letzter Minute sein. Tatsächlich spielt die Zeit keine Rolle, es kommt auf das Wesentliche an: Lassen Sie es ein Treffen sein, das keine Eintagsfliege, sondern dauerhaft ist.

So denkt Gott. Er kann es sich leisten, 1 Denar für viel weniger Arbeit zu geben! Für ihn zählt, dass Sie die Einladung angenommen haben: Kommen Sie!

Diese Einstellung ist weit von unserem Alltag entfernt. Wie nervig ist es, wenn wir minutenlang an der Kasse stehen und der Letzte sieht, wie die Kasse geöffnet wird und den ersten Platz einnimmt.

Aber auch bei der Arbeit verhalten wir uns nicht anders. Möglicherweise arbeiten Sie schon seit 10-15 Jahren im Unternehmen/in der Schule, aber der neu eingestellte Mitarbeiter rückt aufgrund seiner Kompetenzen und Eignung zu Ihnen auf.

Ähnliche, schlechte Einstellungen haben auch unsere Kirchengemeinden, insbesondere gegenüber denen, die als Erwachsene konvertierten oder anderswo in der alten Welt im politisch-religiösen Bereich angesiedelt waren.

Glaubst du, ich bin gut?

- fragt der Winzer, fragt den himmlischen Vater. Doch gleichzeitig ruft er: Komm auch in meinen Weinberg! Warten Sie nicht, füllen Sie Ihr Leben nicht mit Sinnlosigkeit, sondern handeln Sie! Erfolg und Ergebnisse werden nicht auf der Strecke bleiben! Auch der Letzte kann der Erste sein!

Sonntag

Ausgewähltes Bild: Árpád Földházi / Mandiner